Clara Weil


Regina Beck, Regina Sichel, Julius Beck
Das Judenhaus heute
Eigene Aufnahme
Regina Beck, Regina Michel, Julius Beck
Lage des ehemaligen Judenhauses
Judenhaus Herrngartenstr. 11, Wiesbaden
Belegung des Judenhauses Herrngartenstr. 11

 

 

 

 

 

 

 


Wie die Mitbewohnerin Johanna Bear, eine geborene Lewy, stammte auch Clara Weil aus dem saarländischen Saarwellingen. Sie war vermutlich sogar vor Johanna Baer dort eingezogen und möglicherweise hatte ihre Bekanntschaft durch ihre gemeinsame saarländische Herkunft auch dazu geführt, dass sie ihre letzte Lebenszeit in Wiesbaden im gleichen Judenhaus verbrachten.

Clara Weil, Oskar Weil, Gottfried Weil, Gertrude Simon Weil, Jakob Weil, Magdalena Lewy, Salomon Strauss, Helene Simon, Irma Strauss, Saarwellingen, Judenhaus Wiesbaden, Herrngartenstr. 11
Stammbaum der Familien Weil – Strauss – Simon und Sondheimer
GDB

Nicht nur konnte Saarwellingen bis zu den Jahren der nationalsozialistischen Verfolgung auf eine lange Tradition jüdischen Lebens verweisen, auch die Familie Weil selbst gehörte seit alters her zu den dort ansässigen jüdischen Familien, die das dortige Leben ganz wesentlich mitgeprägt hatten. Ihre Vorfahren sollen laut Forschungen aus den 60er Jahren sogar den sephardischen Juden entstammen, die Ende des 15. Jahrhunderts aus Spanien vertrieben wurden und sich damals zunächst im elsässischen Westhoffen angesiedelt hatten.[1] Ein Zweig der Familie zog später nach Obernai bei Straßburg und übte dort schon den familiären Traditionsberuf des Pferdehändlers aus. Feis Weil, geboren um 1745 in Obernei, der das Amt des Lehrers und Rabbiners ausübte, aber auch eine Gastwirtschaft betrieb, war der erste Spross dieser Familie, der nach Saarwellingen kam. Um 1770 heiratete er die dort beheimatete und etwa fünf Jahre jüngere Gidel Lewy, die dem großen Familienverband der Lewys, einer bedeutenden Viehhändlerfamilie Saarwellingens, entstammte.[2] Hirsch Weil war das fünfte der insgesamt sieben Kinder des Paares. Mit seiner in Thalfang geborenen Frau, Egelchen, geborene Samuel, war er im Unterschied zu seinem Vater wieder im Viehhandel aktiv, betrieb aber auch eine Metzgerei und Gastwirtschaft. Die Urgroßeltern von Clara Weil – er verstarb am 16. Juni 1857, sie am 11. Juli 1855 – hinterließen insgesamt 10 Kinder. Das zweitälteste, Jacob Weil, wurde am 8. November 1811 geboren und blieb als Viehhändler in Saarwellingen. Am 1. September 1835 heiratete er die aus Rehlingen stammende Egelchen Samuel, mit der er sechs Kinder hatte. Nach ihrem Tod am 2. Dezember 1846 ging er am 1. Juni 1847 eine weitere Ehe mit Magdalena Lewy ein. Sie entstammte nicht den Saarwellinger Lewys, sondern war am 14. August 1814 in Diemeringen in den Nordvogesen, etwa 70 km südlich von Saarbrücken, geboren worden. In dieser Ehe wurden weitere sechs Kinder geboren, sodass Jacob Weil auf insgesamt elf Nachkommen kam. Gottfried, der Vater von Clara, wurde am 18. November 1849 als sein achtes Kind und als zweites der zweiten Ehe geboren. Das Schicksal der meisten dieser vielen Kinder ist nicht bekannt, einige werden – wie etwa Felix oder Charlotte – noch im Kindesalter verstorben sein. Die Familie wohnte im Haus Nummer 253, das in einer Aufstellung aus dem Jahr 1861 detailliert beschrieben wurde: Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude umfassten ein Wohnhaus mit Scheune und Stallungen. Ein Flur verband zwei Küchenräume mit zwei Stuben und mit vier weiteren Zimmern. Man verfügte innerhalb der Anlage über einen eigenen Backofen und Brunnen. Ein Gewölbekeller diente als Lager und zwei Ställe, einer für acht, ein anderer für vier Stück Vieh, dienten vermutlich als Unterstand für das Handelsgut, womöglich auch für eigene Tiere.[3]

Nach dem Tod des Vaters übernahm Gottfried den väterlichen Pferdehandel. Am 3.März 1879 heiratete er in Saarwellingen die aus Beilstein an der Mosel stammende Gertrud Simon. Sie war am 20. Oktober 1852 als Tochter von Jakob und Klara Simon, geborene Kaufmann, zur Welt gekommen.[4] Bereits vier Jahre zuvor hatte Gottfrieds älterer Bruder Samuel, der als Lohnkutscher in Saarwellingen lebte, deren ältere Schwester Theresia geheiratet.[5]

Zwar sind auch bei Theresia und Gertrude Simon nicht alle genealogischen Verbindungen zu den Vorfahren bekannt, aber auch sie waren Nachfahren einer seit mehreren Generationen in Beilstein ansässigen jüdischen Familie. Überhaupt kann die jüdische Gemeinde von Beilstein auf eine sehr lange und zudem durchgängig durch schriftliche Quellen belegte Geschichte zurückschauen. Schon Anfang der 14. Jahrhunderts fanden zehn jüdische Familien, die nach dem angeblichen Ritualmord in Bacharach Ende des 14. Jahrhunderts den Pogromen im Rhein-Moselgebiet entkommen waren, in Beilstein eine sichere Zufluchtsstätte.[6] Sie stellten damals ein Fünftel der Bürger, die der Ritter Johann von Braunshorn als Burgherr von Beilstein dort bei der Gründung des Ortes ansiedeln durfte. Ihr Anteil an der bürgerlichen Gemeinde blieb auch in den folgenden Jahrhunderten auf diesem hohen Niveau, steigerte sich im Verlaufe des 19. Jahrhunderts sogar noch, sodass Mitte des 19. Jahrhunderts Beilstein mit seinen etwa 80 Juden bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 300 Personen die Gemeinde mit dem größten jüdischen Bevölkerungsanteil in den heutigen Regierungsbezirken Koblenz und Trier darstellte.[7] Ein geradezu idyllisches Bild von Beilstein und „seinen Juden“ zeichnet ein damaliger Reiseführer: „Zu Beilstein haust eine zahlreiche wohlhabende Judenschaft, die starken Verkehr mit Wein, Früchten, Vieh usw. treibt. Sie bringt reges Leben in den Handel der Umgegend und gilt überhaupt als rechtlich und ehrlich. Mit den übrigen Bewohnern lebt dieselbe auf friedlich-verträglichem Fuße, teilnehmend bei Krankheiten und anderem Missgeschick. Die Weinwirtschaft des Israeliten Lipmann am Markt wird auch von Christen häufig besucht; bei anständigem Lokal ist die Bedienung höflich und billig.“[8]

Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wird in den lokalen Quellen ein Viehhändler Benjamin Simon erwähnt, vermutlich der gleiche, der in der Liste der 14 steuerpflichtigen Juden aus dem Jahr 1856 als der mit dem höchsten Steueraufkommen aufgeführt ist. Wenn der 80jährige hier als Weinhändler bezeichnet ist, so bedeutet das vermutlich nur, dass man auch damals mit allem handelte, was für das Leben auf dem Land von Bedeutung war. Daneben findet sich auch ein 39jähriger Krämer Simon Simon und ein 48jähriger Weinhändler Jacob Simon.[9] Auch auf dem noch recht gut erhaltenen Jüdischen Friedhof der Gemeinde befinden sich einige Gräber, in denen Mitglieder der großen Familie Simon ihre letzte Ruhe fanden, darunter auch das Grab von Claras Großmutter mütterlicherseits. Demnach war die am 19. April 1821 in dem benachbarten Ediger geborene Klara Simon am 30 Juli 1871 in Beilstein verstorben.[10]

Außer Gertrude hatten Jakob und Klara Simon noch mindestens eine weitere Tochter, deren Lebensgeschichte ebenfalls mit einem Wiesbadener Judenhaus verbunden ist. Helene Simon, verheiratete Strauss, geboren am 19. November 1858, war ihre um etwa sechs Jahre jünger Schwester, die zuletzt im Judenhaus Adelheidstr. 94 wohnte und sich kurz vor der letzten großen Deportation am 21. August 1942 das Leben nahm.

Clara Weil, Oskar Weil, Gottfried Weil, Gertrude Weil Simon,Jakob Weil Saarwellingen, Jakob Simon, Klara Kaufmann Simon, Helene Simon, Judenhaus Herrngartenstr. 11 Wiesbaden
Sterbeeintrag für Gottfried Weil in St. Johann bei Saarbrücken 61 /1893

Über das Leben ihrer in Saarwellingen verheirateten Schwester Gertrude ist nur wenig bekannt. Aus der Ehe mit Gottfried Weil waren zwei Kinder hervorgegangen, neben Clara noch der Sohn Oskar Jakob. Er war erst elf Jahre nach seiner Schwester am 10. Januar 1891 zu Welt gekommen. Als Geburtsort ist in seinem Eintrag nicht Saarwellingen, sondern St. Johann bei Saarbrücken notiert.[11] Oskar war gerade zwei Jahre alt, als sein Vater am 30. März 1893 in St. Johann starb.[12] Wann seine Frau Gertrude nach Frankfurt zog, wo sie am 3. April 1920 im dortigen Krankenhaus verstarb,[13] ist nicht bekannt. In den Frankfurter Adressbüchern ist sie in all diesen Jahren nicht zu finden. Möglicherweise war sie bei einem der vielen Verwandten der Familie untergekommen.

Es wird für die Witwe nicht einfach gewesen sein, die beiden beim Tod ihres Mannes noch kleinen Kinder – vielleicht waren es sogar mehr als zwei – alleine aufzuziehen. Dass dann die Tochter keinen Beruf erlernen konnte, stattdessen vermutlich als Dienstmädchen früh zu ihrem eigenen Lebensunterhalt beitragen musste, entsprach dem damaligen Zeitgeist. Aber Belege für diese Vermutung gibt es nicht, da außer der Akte über die Feststellung ihres Todes aus der Nachkriegszeit, kein weiteres amtliches Schriftgut über sie erhalten geblieben ist. Auf der Gestapokarteikarte ist sie als „berufslos“ bezeichnet.

Clara Weil, Oskar Weil, Gottfried Weil, Gertrude Weil Simon,Jakob Weil Saarwellingen, Jakob Simon, Klara Kaufmann Simon, Helene Simon, Judenhaus Herrngartenstr. 11 Wiesbaden
Eintrag für Oskar Weil im Berliner Telefonbuch von 1936

Anders ihr Bruder Oskar Jakob. Obwohl auch über seine Biografie wenig bekannt ist, so weiß man doch, dass er eine Ausbildung im Bankgewerbe gemacht haben muss. Als er am 2. November 1921 in Berlin Charlottenburg Johanna Raymond Kathan heiratete, ist in der Niederschrift sein Beruf mit „Bankier“ angegeben. Seine Frau, geboren am 3. Juli 1901 in Paris, wohnte damals in Charlottenburg, er in Schöneberg.[14] Um das Jahr 1924 scheint in der Ehe der Sohn Hans Georg geboren worden zu sein, zumindest ist er bei der späteren Emigration nach England in den Einreiseunterlagen als 15jähriger Schüler aufgeführt.[15] Im folgenden Jahr unternahm Oskar Weil – allerdings alleine – eine größere Schiffsreise, die ihn nach Teneriffa brachte. Ob er damals mit dem Schiff der ‚Hamburg-Südamerikanischen-Dampfschifffahrts-Gesellschaft’ noch weiter nach Südamerika reiste und ob die Reise geschäftlichen Interessen galt oder privaten Charakter hatte, ist nicht bekannt.[16] Da er damals in der ersten Klasse reiste, kann man vermuten, dass die Familie in gesicherten finanziellen Verhältnissen lebte. Oskar Weil war Teilhaber an der 1919 gegründeten Berliner Privatbank ’Kahn, Weil & Cie’, die sich auf Börsengeschäfte spezialisiert hatte.[17] Aber auch dieses jüdische Bankhaus fiel der nationalsozialistischen Arisierungspolitik zum Opfer. 1938 wurde das Bankhaus liquidiert und die beiden Hauptanteilseigner gingen zusammen mit ihren Familien in das britische Exil. Am 7. April 1939 schifften sie sich in London ein, wo sie sich dann auch niederließen.[18]

Clara Weil, Oskar Weil, Gottfried Weil, Gertrude Weil Simon,Jakob Weil Saarwellingen, Jakob Simon, Klara Kaufmann Simon, Helene Simon, Judenhaus Herrngartenstr. 11 Wiesbaden
Ausreise der Familien Kahn und Weil nach England
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/1518/images/30807_A001176-00105?treeid=&personid=&hintid=&queryId=540a62017bc60de74435e1a0cf8ae65e&usePUB=true&_phsrc=ryV1895&_phstart=successSource&usePUBJs=true&pId=26773578

1952, etwa fünf Jahre vor seinem eigenen Tod, stellte Oskar Weil den Antrag, seine verschollene Schwester für tot zu erklären.[19] Wann Clara Weil nach Wiesbaden gekommen war und wo sie all die Jahre zuvor verbrachte, ist nicht ist nicht bekannt. Offenbar hatte sie aber bis Anfang 1939 wieder in Saarwellingen gewohnt, denn auf ihrem dortigen Geburtseintrag wurde am 10. Februar 1939 vom dortigen Standesamt vermerkt, dass sie den zusätzlichen Zwangsvornamen „Sara“ angenommen habe.[20] Erst die Volkszählung vom Mai 1939 kennt sie als Bürgerin der Stadt Wiesbaden, wohnhaft in der Yorckstr. 15.[21] Auf ihrer Gestapokarteikarte ist allerdings ohne Einzugsdatum als erste Adresse die Albrechtst. 17 genannt. Das war das Haus ihres Onkels Salomon und ihrer Tante Helene Strauss. Wie lange sie dort blieb, ist ebenfalls nicht eingetragen worden. Ihr nächstes Quartier nahm sie – möglicherweise war es ihr auch schon zwangsweise zugewiesen worden – in der Schwalbacher Str. 47 bei der Metzgerfamilie Alfons Mannheimer, die aus Eltville nach Wiesbaden zugezogen war. Sie wohnte dort im fünften Stock, hatte vermutlich nur ein Mansardenzimmer unter dem Dach. Am 1. November 1940 wurde sie dann wahrscheinlich zwangsweise in das Judenhaus Herrngartenstr. 11 eingewiesen. Ob sie tatsächlich in der Wohnung der Hausbesitzerin Regina Beck wohnte oder ob die Angabe auf der Gestapokarteikarte „bei Beck“ nur das Haus insgesamt meint, ist nicht mehr feststellbar. Clara Weil ist auch in keiner der überlieferten Listen der NS-Bürokratie aufgeführt, auch nicht in den Notizen der Zuträger, die jeweils Auskunft über die Juden in ihren Wohnvierteln machten. Man gewinnt fast den Eindruck, dass sie schon aus dem Leben geschieden war, bevor sie am 10. Juni 1942 den Waggon bestieg, der sie mit den anderen 350 Wiesbadener Juden über Frankfurt, Lublin nach Sobibor brachte. Da ihr Todestag nicht bekannt ist, wurde er nach dem Krieg durch das Amtsgerichts Wiesbaden festgelegt, allerdings – anders als üblich – nicht auf den 8. Mai 1945, sondern auf den 31. Dezember 1945.[22]

Veröffentlicht: 21. 09. 2020

 

 

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Anmerkungen:

 

[1] Siehe dazu Klauck / Mayer, Jüdische Gemeinde Saarwellingen, S. 353. Zu den folgenden genealogischen Angaben ebd. S. 353-363.

[2] Auch die oben genannte Johanna Baer, geborene Lewy, stammte aus dieser Saarwellinger Familie. Lewy. Ihr Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater Simon Leiser Lewy, der um 1680 in der Rheinpfalz geboren worden war, war nach Saarwellingen gezogen, wo er um 1680 eine unbekannte Frau heiratete und mit dieser mindestens sieben Kinder hatte. Simon Leiser Lewy war auch der Urgroßvater von Gittel Lewy, Siehe dazu Klauck / Mayer, Jüdische Gemeinde Saarwellingen, S. 386-318.
Feis und Gittel Weil verstarben in Saarwellingen, er am 15.4.1812, sie am 11.4.1813.

[3] Klauck / Mayer, Jüdische Gemeinde Saarwellingen, S. 357.

[4] Die Angaben zu den beiden Familien sind dem Heiratseintrag 6 / 1879 des Standesamts Saarwellingen entnommen.

[5] Samuel Weil, geboren am 10.4.1848, schloss die Ehe mit Theresia Simon, geboren am 7.5.1845, am 11.3.1875 in Senheim. Von den insgesamt elf Kindern des Paares verstarben zwei im Kindesalter, vier überlebten die Zeit des Nationalsozialismus und fünf fielen dem Holocaust zum Opfer. Siehe Klauck / Mayer, Jüdische Gemeinde Saarwellingen, S. 359.

[6] Schleindl, Angelika, Spuren der Vergangenheit. Jüdisches Leben im Landkreis Cochem-Zell, Briedel 1996, S. 20 f.

[7] Ebd. 132 f.

[8] Ebd.

[9] Ebd. S. 133

[10] Ebd. S. 59, Grab Nr. 72. Aus der Inschrift auf ihrem Grabstein geht hervor, dass sie die Tochter eines Uri war und ihr Mann Jakob der Sohn von Moshe.

[11] Geburtsregister Saarbrücken 9 / 1891. Laut einem Eintrag in der Saarwellinger Meldeunterlagen soll die Familie Weil 1895 nach Saarbrücken verzogen sein, siehe Klauck / Mayer, Jüdische Gemeinde Saarwellingen, S. 360. Aus dem Geburtseintrag von Oskar Weil ist zu schließen, dass der Umzug tatsächlich bereits wesentlich früher stattgefunden hatte, die förmliche Ummeldung vielleicht aber erst später erfolgte. Da Oskar Weil nicht in Saarwellingen geboren wurde, ist er in der Darstellung über die jüdischen Familien Saarwellingens von Klauck / Mayer offenbar übersehen worden, zumindest bleibt er unerwähnt.

[12] Sterberegister St. Johann 61 / 1893.

[13] Sterberegister Frankfurt IV 761 / 1920.

[14] Heiratsregister Berlin Charlottenburg 1010 / 1921. Neben einem Direktor der Deutschen Bank, war als Trauzeuge auch ein Rentner Karl Kathan zugegen, 62 Jahre alt und wohnhaft in Eutin, der möglicherweise der Brautvater gewesen sein könnte.

[15] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/1518/images/30807_A001176-00105?treeid=&personid=&hintid=&usePUB=true&usePUBJs=true&pId=26773578. (Zugriff: 10.9.2020).

[16] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/1068/images/K_1859_080618-0166?treeid=&personid=&hintid=&queryId=4398256b56a739b8f62970c8d4a8870e&usePUB=true&_phsrc=ryV1827&_phstart=successSource&usePUBJs=true&pId=11327176. (Zugriff: 10.9.2020).

[17] Das Verhältnis von Oskar Weil zu seinem Onkel Salomon Strauss scheint eher problematisch gewesen zu sein, weil Oskar weil seinen finanziellen Verpflichtungen gegenüber seinem Onkel nach dessen Ansicht nicht nachgekommen war. Eine Schuld in Höhe von etwa 3.000 RM zahlte dieser vor seiner Ausreise nicht zurück, sodass Salomon Strauss und seiner Frau Helene nicht nur das Geld fehlte, sondern die Forderung als Vermögen bei der Berechnung der Judenvermögensabgabe eine zusätzliche Belastung darstellte. Siehe dazu oben im Kapitel über Helene Strauss.

[18] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/1518/images/30807_A001176-00105?treeid=&personid=&hintid=&usePUB=true&usePUBJs=true&pId=26773578. (Zugriff: 10.9.2020). Laut Eintrag auf der Passagierliste reisten sie mit dem 62jährigen Bankier Julius Kahn und seiner 54jährigen Frau Jenny Khan (!) statt Kahn, wobei es sich bei der Namensangabe sicher um einen Schreibfehler handelt..

[19] HHStAW 469/33 3703 (1).

[20] Geburtsregister Saarwellingen 144 / 1880.

[21] https://www.mappingthelives.org/bio/ad2de9fc-f9cf-4095-bf14-97e90a98d703. (Zugriff: 10.9.2020). Dort hatte bis zum Juni 1937 die vierköpfige jüdische Familie Kögel gewohnt. Sie war damals vor der Gestapo zunächst nach Belgien, dann nach Frankreich geflohen und konnte dort im Untergrund überleben. Möglicherweise hatte Clara Weil in deren Wohnung eine Unterkunft gefunden.

[22] HHStAW 469/33 3703 (17).