Zerline / Lina Rau und ihre Tochter Ilse Denecke


Judenhaus Alexandrastr. 6 Wiesbaden, Albert Frank
Das Judenhauses Aexandrastr. 6 heute
Eigene Aufnahme
Judenhaus Alexandrastr. 6, Wiesbaden
Lage des Judenhauses
Judenhaus Alexandrastr. 6, Wiesbaden
Belegung des Judenhauses Alexandrastr. 6

 

 

 

 

Wie die Geschwister Traub wurde auch Zerline, genannt Lina Rau Anfang Juni 1942 gezwungen, in ein Judenhaus umzuziehen. In dieser Zeit war durch den großen Transport vom 10. Juni in diesen Häusern Platz für neue Bewohner geschaffen worden. Laut Gestapo-Karteikarte kam Lina Rau allerdings sogar schon am 3. Juni, also eine Woche vor dieser so genannten „Umsiedlungsaktion“ in das Haus in der Alexandrastraße, wo sie in der zweiten Etage, in der auch Clothilde Isaar seit März 1942 wohnte, ein Zimmer erhielt.

Baruch Tendlau, Johanna Tendlau, Maier Max Tendlau, Berta Gutenberg Tendlau, Zerline Lina Tendlau Rau, Isidor Paul Rau, Betty Tendlau Israel, Otto Israel, Berthold tendlau, Gertrud Charlotte Tendlau Rothenstein, Emil Simonsohn, Johanna Simonsohn, Wilhelm Tendlau, Jenny Stern Tendlau, Auguste Tendlau Coblenzer, Otto Coblenzer, Margarethe Rau Pribram, Egon Pribram, Ilse Luise Rau Denecke, Vera Edith Tendlau Meyer, Walter Meyer, Eva Betty Tendlau Hirsch, Salomon Hirsch, Lore Tendlau, Stephanie Tendlau, Hilda Tendlau, Lore Tendlau, Lotte Luise Tendlau Fayers, Judenhäuser Wiesbaden, Judenhaus Alexandrastr. 6, Juden Wiesbaden
Stammbaum der Familie Tendlau – Rau
GDB

Zuvor hatte Zerline Rau in der Taunusstr. 58 gewohnt, wohin sie mit ihrem Mann, dem Apotheker Isidor Paul Rau, 1936 gezogen war, nachdem sie ihr eigenes Haus in der Rheinstraße im gleichen Jahr hatten verlassen müssen.[1] Die genauen Umstände, durch die es am 10. Januar 1936 zum Verkauf der Apotheke mitsamt der Einrichtung und des gesamten Hausgrundstücks in der Rheinstr. 45 gekommen war,[2] sind nicht mehr zu rekonstruieren. Dass es sich dabei aber um eine Arisierung handelte, ergibt sich schon daraus, dass der damalige Käufer nach dem Ende der Naziherrschaft bereit war, im Rahmen eines Rückerstattungsverfahrens, einem Vergleich zuzustimmen, durch den er gezwungen war, den Nachkommen der ursprünglichen Eigentümer eine beträchtliche Ausgleichszahlung zu leisten.[3]

Auch wenn mit der faktischen Enteignung die Familie Rau ihrer bisherigen Einkommensquelle beraubt wurde, so gehörte sie dennoch zu den eher wohlhabenden jüdischen Bürgern Wiesbadens. Das Vermögen beruhte zu einem nicht unerheblichen Teil auf dem, was Zerline Rau, geborene Tendlau, als Tochter des Manufakturwarenhändlers Meier, genannt Max, Tendlau und seiner Frau Bertha, geborene Gutenberg, mit in die Ehe gebracht hatte. Der Vater war bereits 1884 verstorben. Ihre Mutter Bertha besaß nach eigenen Angaben im Jahr 1921 ein Vermögen von mehr als 200.000 RM, das sie schon vor ihrem eigenen Ableben weitgehend an die Kinder verteilte.[4]

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Grabstein von Max und Bertha Tendlau auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Wiesbaden
https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsrec/current/1/sn/juf?q=Tendlau

Die Familie Tendlau gehörte nicht nur zu den alteingesessenen jüdischen Familien der Stadt Wiesbaden, sie stellte mit Abraham Samuel Dendlau / Tendlau auch den ersten Rabbiner der Gemeinde. Nachdem er, der aus dem Raum Erlangen im Laufe des 18. Jahrhunderts zugezogen war, 1790 verstarb, übernahm sein Sohn Heyum Abraham das Amt des Vaters. In den folgenden rund 150 Jahren entstanden durch Eheschließungen Verbindungen zu vielen wichtigen jüdischen Familien der Stadt.

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Der Volkskundler Abraham Moses Tendlau
CC BY-SA 4.0 Städel Museum, Frankfurt am Main

Auch ein weiterer Ahne der Familie, Moses Tendlau, der 1802 in Wiesbaden geboren wurde und 1878 in Frankfurt verstarb, trug als Volkskundler wesentlich zum Ansehen der Familie bei. Mit der Sammlung und Verschriftlichung alter jüdische Legenden und Mythen leistete der Großonkel von Zerline Tendlau einen Beitrag zur jüdischen Kulturgeschichte, dessen Bedeutung weit über die hiesige Region hinausreicht.

Zerline war die älteste der insgesamt sechs Kinder von Max und Bertha Tendlau. Ihr folgten Betty, geboren am 23. August 1872, Berthold am 26 Juni 1874, Johanna am 15. November 1875, Wilhelm am 30. Januar 1877 und zuletzt Auguste, die am 23. August 1881 zur Welt kam.[5] Es soll an dieser Stelle zunächst ein Blick auf diese Geschwister und deren Schicksal geworfen werden. Nur wenigen, die die NS-Zeit noch erlebten, gelang es, der rassistischen Mordmaschinerie zu entkommen.

Linas jüngere Schwester Betty heiratete am 30. Juni 1898 in Wiesbaden den damals in Hamburg lebenden, aber im holsteinischen Glückstadt geborenen Kaufmann Otto Israel. Das Paar, das sich nach der Eheschließung in Wiesbaden niederließ, blieb kinderlos. Während Betty ziemlich genau ein Jahr vor der „Machtergreifung“ am 13. Januar 1932 verstarb, erlebte ihr Mann noch die ersten Schrecken des nationalsozialistischen Regimes. Aber auch er verstarb einundsiebzigjährig am 26. Juni 1934 bevor das große Morden begann.[6]

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Internierungskartei-karte von Berthold Tendlau in Großbritannien
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Berthold, der erste Sohn der Familie, geboren am 26. Juni 1872, gehört zu den Überlebenden. Der Arzt hatte am 30. Oktober 1905 in Berlin, der Heimatstadt seiner Frau, Gertrud Charlotte Rothenstein geehelicht.[7] Er war mit seiner Familie ebenfalls in Wiesbaden geblieben, wo auch in den folgenden Jahren seine vier Töchter Vera Edith, Eva Johanna Betty, Lore und Stefanie geboren wurden. Die Familie wohnte am Bismarckplatz 6, wo auch die Praxis gelegen war. Am 28. Januar 1938 wurde die Ehe geschieden und am Ende des Jahres verließ zunächst Berthold Tendlau Deutschland alleine, um ins englische Exil zu gehen. Seine geschiedene Frau, die laut ihrer Gestapokarteikarte zuletzt in der Sonnenberger Str. 30 gewohnt hatte, und die vier Töchter flohen im April 1939 ebenfalls nach Großbritannien.

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Vera und Walter Meyer hatten 1934 eine Nordlandfahrt nach Bergen gebucht
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Vera Edith hatte noch in Wiesbaden am 28. Januar 1932 den von dort stammenden Arzt Dr. med. Walter Bernhard Meyer geheiratet, der selbst auch aus einer Arztfamilie kam.[8] 1934 hatten die beiden noch eine der damals beliebten Nordlandreisen unternommen, bevor auch für sie die Lebensmöglichkeiten zunehmend eingeschränkt worden waren und auch sie den Weg ins Exil antraten. Nach kurzer Internierungszeit zu Beginn des Krieges, wurden sie am 23. 10 1939 entlassen. In Harrogate, in North Yorkshire, wo sie eine Arztpraxis aufbauten, verstarben die beiden in hohem Alter, er mit 82, sie sogar mit 89 Jahren.[9]
Auch Eva Johanna Betty Tendlau hatte einen Arzt geheiratet, nämlich den am 31. Mai 1899 in Mainz geborenen Dr. Bernhard Salomon Hirsch.[10] Auch sie wurden 1939 in England registriert und bis Ende Oktober 1939 interniert, konnten aber danach ebenfalls in North Yorkshire ein neues Leben beginnen.[11] Zumindest von Eva Betty Hirsch ist bekannt, dass sie im Februar 1993 dort im Alter von 84 Jahren verstarb.[12]

Baruch Tendlau, Johanna Tendlau, Maier Max Tendlau, Berta Gutenberg Tendlau, Zerline Lina Tendlau Rau, Isidor Paul Rau, Betty Tendlau Israel, Otto Israel, Berthold tendlau, Gertrud Charlotte Tendlau Rothenstein, Emil Simonsohn, Johanna Simonsohn, Wilhelm Tendlau, Jenny Stern Tendlau, Auguste Tendlau Coblenzer, Otto Coblenzer, Margarethe Rau Pribram, Egon Pribram, Ilse Luise Rau Denecke, Vera Edith Tendlau Meyer, Walter Meyer, Eva Betty Tendlau Hirsch, Salomon Hirsch, Lore Tendlau, Stephanie Tendlau, Hilda Tendlau, Lore Tendlau, Lotte Luise Tendlau Fayers, Judenhäuser Wiesbaden, Judenhaus Alexandrastr. 6, Juden Wiesbaden
Überfahrt von Eva und Salomon Hirsch sowie Eva Tendlau nach England
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61596/images/tna_r39_6518_6518a_009?usePUB=true&usePUBJs=true&pId=38796689

Von Lore Tendlau, die mit ihrer Mutter ebenfalls nach England gelangt sein soll, konnten keine weiteren Informationen über ihren weiteren Lebensweg gefunden werden.
Bei Stefanie, der jüngsten Tochter von Berthold und Charlotte Tendlau, lassen sich zumindest Stationen ihres Lebensweges rekonstruieren. Sie war mit Max Rosenmeyer verheiratet, der Deutschland noch vor seiner Frau verlassen hatte. In England traf man vermutlich wieder zusammen. Wie man anhand diverser Passagierlisten nachvollziehen kann, begann dort nun bei der Suche nach einem sicheren Ort eine wahre Odyssee über die Weltmeere. Am 22. Oktober 1938 schifften sie sich zunächst in London auf der ‚Avila Star’ der ‚Blue Star Line’ nach Buenos Aires ein. Ob sie nicht über die nötigen Einreisepapiere verfügten oder diese einfach nicht anerkannt wurden, ist nicht klar. Mit demselben Schiff kamen sie am 14. Dezember des gleichen Jahres wieder zurück in die englische Hauptstadt, fuhren dann nach Liverpool, um von dort mit der kanadischen ‚Duchess of Atholl’ am 31. Dezember 1938 nach Kanada überzusetzen, wo sie im Januar in Halifax anlandeten. Wie und wann dann die Weiterfahrt nach Australien stattfand, konnte nicht geklärt werden. Der fünfte Kontinent sollte aber ihre neue Heimat werden. Beide sind über viele Jahre in den Wählerlisten von Northbridge, einem Stadtteil von Sydney, aufgeführt. Vermutlich handelt es sich bei dem am 16. Dezember 1958 in Sydney verstorbenen Max Rosenmeyer um den Ehemann von Stefanie. Sie selbst, die rund fünfzehn Jahre jünger wie ihr Mann war, verstarb vermutlich am 2. Juli 2006.[13]

Die Rückfahrt von Buenos Aires nach London
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Überfahrt von Stefanie und und Max Rosenmeyer von London nach Buenos Aires
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/2997/images/41039_b001515-00461?treeid=&personid=&hintid=&queryId=33c5c6c67ea777e6f9018ad466203050&usePUB=true&_phsrc=Ekt1513&_phstart=successSource&usePUBJs=true&pId=146434168

 

 

 

 

 

 

 

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Der endgültige Weg in die Freiheit über Kanada
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/2997/images/41039_b001510-00205?treeid=&personid=&hintid=&usePUB=true&usePUBJs=true&pId=145780019

 

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Todesfallanzeige aus Theresienstadt für Emil Simonsohn
https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/86400-simonsohn-emil-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt/

Zerline Tendlaus Schwester Johanna hatte am 14. Juni 1910 in Wiesbaden den Kaufmann Emil Simonsohn aus Berlin geheiratet. Der am 10. Februar 1868 dort geborene Kaufmann war der Sohn des bei der Eheschließung bereits verstorbenen Bankiers Michael Simonsohn und seiner Frau Ernestine, geborene Pincsohn.[14] Das Paar lebte in Berlin Charlottenburg, wo Johanna am 7. August 1934, also noch zu Beginn der Nazi-Herrschaft verstarb. Ihr Mann wurde als 74jähriger am 21. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Knapp drei Wochen konnte er sich dort noch am Leben halten, bevor er am 10. Oktober 1942 angeblich an einem Darmkatarrh verstarb bzw. eigentlich durch die dort herrschenden Zustände ermordet wurde.[15] Ob das Paar Kinder hinterlassen hatte, konnte nicht geklärt werden.

Der jüngere Bruder Wilhelm Tendlau hatte eine erfolgreiche Karriere als Bankbeamter abgeschlossen und sogar Prokura beim Frankfurter Bankhaus Dreyfuss erhalten.[16] Nicht bekannt ist bisher, wann und wo er seine Frau Jenny Stern aus Fulda geheiratet hatte, aber am 14. März 1914 wurde in ihrem Haus in Frankfurt die Tochter Hilda geboren. Acht Jahre später kam am 30 Juli 1922 mit Lora ein weiteres Mädchen zur Welt.[17] Die Familie lebte zunächst in der Frankfurter Hermannstraße, konnte aber mit ihrem wachsenden Wohlstand später eine 10-Zimmer-Wohnung in der Heinestr. 12 beziehen. Die beiden Töchter besuchten die renommierte Elisabetenschule. Nach dem Tod des Vaters am 15. August 1934 und der beginnenden Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung musste die Mutter mit den beiden Töchtern ihre bisherige Wohnung aufgeben und in den Mittelweg 3 ziehen. Stück für Stück wurden die wertvollen Möbel, das Meißener Porzellan, zahlreiche Perserteppiche, eine Münzsammlung und viele Gemälde verkauft. 15.000 RM wurden ihnen als „Sühneleistung“ nach der Reichspogromnacht abverlangt. Mit dem zweiten Transport aus Frankfurt, der eigentlich schon für den 3. November angesetzt war, aber nach Protesten von Unternehmen, die um eine ausreichende Versorgung mit Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen fürchteten, auf den 11. November verschoben wurde, wurden auch Jenny Tendlau und ihre beiden Töchter verschleppt. Ob auch sie bereits in Frankfurt zur Zwangsarbeit verpflichtet waren, ist nicht bekannt.

Juden im Ghetto Minsk 1941
https://photos.yadvashem.org/photo-details.html?language=en&item_id=10625844&ind=23

Monica Kingreen hat auf der Grundlage von Aussagen der wenigen Überlebenden – es waren 10 von insgesamt mehr als 1000 – den Ablauf des Transports und das, was die Deportierten an ihrem Zielort, das Ghetto Minsk in Weißrussland, erwartete, eindrucksvoll beschrieben.[18] Drei Tage vor dem Transport waren die Juden von ihrer „Umsiedlung“ unterrichtet worden, wobei ihnen der Zielort aber verschwiegen worden war. Die Wohnungen wurden von der Polizei versiegelt und die Menschen brachte man in kleinen Gruppen zur Großmarkthalle, wo unter schlimmsten und entwürdigendsten Schikanen die üblichen Formalitäten abgewickelt wurden. Auf der sechstägigen Fahrt, ohne ausreichende Versorgung mit Wasser – bei Regen streckte man die Finger wo immer es die Möglichkeit gab aus den Waggons, um anschließend das Regenwasser ablecken zu können -, starb schon eine große Zahl der in die Wagen Eingepferchten. Der Transport bestand weitgehend aus jüngeren Personen, sonst wären die Opfer schon auf dieser Fahrt wohl sehr viel höher gewesen.

Juden im Ghetto Minsk 1941
https://namesfs.yadvashem.org//arch_srika/10001-10500/10251-10500/10470_18.jpg

Angekommen in Minsk wurden sie durch die weitgehend vom Krieg zerstörte Stadt in das eigens errichtete Ghetto geführt. Das erste, was wir im Ghetto in den kleinen Holzhütten sahen, waren tote Leute in den Häusern, tote Kinder mit zerschmetterten Köpfen, kleine Babys. Es waren weißrussische Juden“, erinnerte sich einer der Überlebenden.[19] Bei einer Mordaktion waren in der Woche zuvor 6000 bis 7000 weißrussische Juden erschossen worden, um Platz für die Neuankömmlinge aus Frankfurt zu schaffen. Die kamen dann in einen besonderen Bereich des Ghettos, dem Sonderghetto I, wo drei bis vier Familien jeweils eine kleine Holzhütte mit zwei bis drei Zimmern zugeteilt wurde. Im Hinblick auf die nun anstehende Zwangsarbeit, oft außerhalb des Ghettos, und auch bei der Versorgung mit Lebensmitteln, wurden die deutschen Juden gegenüber ihren weißrussischen Glaubensbrüdern und –schwestern sogar „privilegiert“, wie die Überlebenden berichteten. Dennoch war der Tod allgegenwärtig, Hunger, Temperaturen von -40 Grad, Angst und Verzweiflung waren die banalen Todesursachen. Aber immer wieder kam es auch zu willkürlichen Erschießungsaktionen. Auch Gaswagen kamen zum Einsatz, allerdings nicht im Sonderghetto I. Jenny Tendlau soll, so schrieb ein Soldat der Organisation Todt, der in Minsk stationiert war, an eine Bewohnerin des Hauses, in der sie zuletzt in Frankfurt gewohnt hatte, im Oktober 1942 an einer Herzlähmung verstorben sein.[20] Wann und wo ihre beiden Töchter umkamen, ist nicht bekannt.

Auch die jüngste Schwester von Zerline Rau, die am 23. August 1881 geborene Auguste, kam mit ihrem Mann Otto Coblenzer in der Shoa ums Leben, aber wenigstens konnte ihre Tochter Lotte Luise sich nach England retten. Die Ehe war am 9. Dezember 1920 in Wiesbaden geschlossen worden, wo dann auch am 25 November des folgenden Jahres die Tochter, ihr einziges Kind, geboren wurde. Später zogen sie aber nach Heinsberg, in den Heimatort von Otto Coblenzer. Er war der Sohn von Joseph und Johanna Coblenzer. Johanna Coblenzer war eine geborene Gutenberg, die wie Augustes Mutter Bertha, ebenfalls eine geborene Gutenberg, aus Niederlahnstein kam. Mit größter Wahrscheinlichkeit waren beide miteinander verwandt.[21] Otto und Auguste Coblenzer betrieben in der Hochstr. 74 in Heinsberg 1935 noch ein Geschäft für Weiß-, Manufaktur- und Bettwaren.[22] Wahrscheinlich hatten sie das Geschäft spätestens 1938 aufgeben müssen und waren anschließend – vermutlich 1940 – in das etwa 50 km entfernte Düren verzogen,[23] wo Paula Coblenzer, eine Schwester von Otto Coblenzer, verheiratet war. Sie war aber zu diesem Zeitpunkt bereits nach England ausgewandert. Weder in Yad Vashem, noch im Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz ist verzeichnet, welchen Weg Otto und Auguste Coblenzer in die Vernichtung nehmen mussten. Es heißt dort nur, dass sie 1942 mit einem „Osttransport“ deportiert worden seien.[24] Ob von Heinsberg, von Düren oder einem anderen Ort ist nicht klar.
Am 6. Dezember 2018 wurden vor dem Haus in der Hochstr. 74 in Heinsberg nicht nur Stolpersteine für die beiden Ermordeten verlegt, sondern auch für die Tochter, die 1937 über Holland nach England gelangt war. 1943 heiratete dort die inzwischen examinierte Krankenschwester Frederick Fayers.[25] Das Paar, dem zwei Kinder geboren wurden, lebte in London, wo Lotte Luise Fayers am 11. Dezember 2012 verstarb.[26]

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Stolpersteine für die Familie Coblenzer in Heinsberg
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Heinsberg#/media/Datei:Stolpersteine_Heinsberg_Hochstra%C3%9Fe_74_2020.jpg

 

Als Zerline Rau 1942 in das Judenhaus in der Alexandrastraße einziehen musst, war ihr Ehemann Isidor Paul Rau bereits verstorben. Über seinen familiären Hintergrund ist weit weniger bekannt als über die in Wiesbaden einmal heimisch gewesene Familie Tendlau. Seine Eltern waren Abraham und Florentine Rau, geborene Beer, die in dem westpreußischen Städtchen Graudenz, dem heutigen polnischen Grudziądz, lebten. Hier war Isidor Paul am 1. Juni 1864 geboren worden.[27]

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Die Victoria-Apotheke in der Rheinstraße um 1960
Mit Gebehmigung des Stadtarchivs Wiesbaden

Etwa 1896 hatte Isidor Rau das Haus in der Rheinstr. 45 mit der sich darin befindlichen „Victoria-Apotheke“ erworben und dort auch eine Wohnung bezogen.[28] Als Apotheker wird Isidor Paul Rau sicher nicht unerheblich zum Wohlstand der Familie beigetragen haben. Leider sind seine Steuerakten nicht mehr vorhanden, aber die „Victoria-Apotheke“, die, 1886 gegründet, zu den ältesten Wiesbadener Apotheken gehörte, wird mit Sicherheit über die Jahre ein beträchtliches Einkommen abgeworfen haben. Sie lag günstig sowohl zu dem Wohnviertel der südlichen Stadterweiterung, als auch unmittelbar am Rande des Historischen Fünfecks. Die Straßenbahn fuhr direkt vor dem Haus vorbei und auf dem First des Gebäudes war in mannshohen Lettern der weithin sichtbare Hinweis auf die sich hier befindliche Apotheke montiert.[29]

Als im September 1938 Raus von der Reichsfluchtsteuerstelle gezwungen wurden, eine Sicherung für die gegebenenfalls fällige Steuer in Höhe von 23.500 RM zu hinterlegen, wurde dies mit dem am 1. Januar 1935 vorhandenen Vermögen in der Höhe von 93.831 RM begründet.[30] Zu diesem Zeitpunkt war das Haus in der Rheinstraße noch nicht verkauft.

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Im September 1938 wird Isidor Rau die Sicherung der Reichsfuchtsteuer auferlegt
HHStAW 519/3 11804

In diesen recht begüterten Verhältnissen wuchsen auch die beiden Töchter auf. Margarethe Else war am 3. März 1897 und Ilse ein Jahr später am 11. Juni 1898 geboren worden.[31] Während Ilse Opfer des NS-Regimes wurde, konnte sich die ältere Schwester Margarethe mit ihrer Familie retten. Nach ihrem Abitur hatte sie zunächst Wiesbaden verlassen, kehrte aber dann nach der Auflösung ihrer Ehe in ihre Heimatstadt zurück. Kurz lebte sie bei ihren Eltern in der Taunusstr. 58, bevor sie dann in das Judenhaus Mainzer Str. 2 eingewiesen wurde. Von hier aus trat sie mit ihren Kindern und dem geschiedenen Mann die Flucht über China in die USA an, wo es ihnen spät und nur unter größten Schwierigkeiten gelang, wieder Fuß zu fassen.[32]

Die Flucht seiner älteren Tochter hatte Isidor Paul Rau nicht mehr erlebt. Er war am 28. Januar 1940 verstorben. Zerline Rau blieb alleine in ihrer Wohnung in der Taunusstraße zurück. Wie sie die letzten beiden Jahre dort verbrachte ist nahezu unbekannt, aber immerhin war die jüngere Tochter Ilse noch in ihrer Nähe. Sie bewohnte zu dieser Zeit vermutlich alleine zwei Zimmer in der Frankfurter Str. 24.[33]

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Schreiben von Ilse Denecke an die Devisenstelle
HHStAW 519/3 29611 (6)

Eine nur dünne Devisenakte und die Angaben, die ihre Schwester nach dem Krieg über sie machte, sind die einzigen Quellen, die über Ilses weiteres Leben spärlich Auskunft geben. Immerhin ist ihrer Gestapo-Karteikarte zu entnehmen, dass sie von Beruf Laborantin war. Wo und wie lange sie diesen Beruf ausüben konnte, ließ sich nicht mehr ermitteln. Am 30. Juni 1928 hatte sie den am 1. Juni 1890 in Kiel geborenen, inzwischen aber in Mainz lebenden ehemaligen Hauptmann Hans Ferdinand Denecke geheiratet, der dort eine Anstellung als Bezirksdirektor inne hatte. Aber auch hier ließ sich nicht in Erfahrung bringen, bei welcher Firma das war. Ihr Mann war evangelisch getauft – auf der Gestapo-Karteikarte von Ilse ist unter Vermerke „Ehemann ist Arier“ zu lesen – und sie selbst hatte diese Konfession bei der Eheschließung selbst auch angenommen. Eine Bindung an den jüdischen Kultus war offensichtlich nicht mehr vorhanden. Die Ehe blieb kinderlos und hatte auch keinen langen Bestand. In einem Brief von Ilse Denecke an den Oberfinanzpräsidenten in Kassel, der ihren gegenwärtigen Personenstand wissen wollte, teilte sie diesem im Januar 1941 mit, dass sie „den Aufenthalt des Herrn Denecke nicht (wisse)“, sie schon einige Jahre von ihm getrennt lebe und inzwischen auch geschieden sei.[34]

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Schreiben von Lina Rau an die Devisenstelle
HHStAW 519/3 29611 (1)

Zwar erhielt sie auch weiterhin 25 RM Unterhalt von ihrem ehemaligen Ehemann,[35] was aber selbstverständlich nicht ausreichte, um davon ein Leben zu fristen. Über ein anderes Einkommen verfügte sie nach ihren Angaben nicht. Allerdings ist in der Vermögenserklärung, in der sie diese Auskunft gab, auch ein Vermögen von 10.000 RM in Form von Wertpapieren angegeben, dessen Erträge sie vermutlich verbrauchen konnte.[36] Im November 1940 hatte ihre Mutter in einem Brief an die Devisenstelle Frankfurt darum gebeten, ihrer vermögenslosen Tochter Vera diesen Betrag aus ihrem gesicherten Konto übertragen zu dürfen. Die Tochter solle schon vor ihrem eigenen Tod über diese Geldmittel verfügen dürfen, die ihr dann ohnehin zufallen würden. Ihr verstorbener Mann habe auch Margarethe insgesamt einen Betrag in gleicher Höhe zunächst zur Finanzierung ihres Studiums, später für die Ausreise aus Deutschland zukommen lassen.[37] Die Zahlung wurde behördlicherseits genehmigt und ist entsprechend in Veras Vermögenserklärung aufgeführt.

Eigentlich hätte der Betrag auf ihrem Konto aber höher sein müssen, denn die Schwiegermutter ihrer Schwester, Frau Ida Pribram, die ebenfalls noch im Frühjahr 1940 aus Deutschland ausreisen durfte, hatte sich ihre Rente als einmaligen Abfindungsbetrag auszahlen lassen, um damit ihre Ausreise zu finanzieren. Das Geld wurde dann nicht in Wiesbaden, sondern auf ihrem gesicherten Konto in Wien, wo Pribrams früher gewohnt hatten, gutgeschrieben. Weil die Umbuchung auf das hiesige Konto nicht mehr in der knappen Zeit bis zur Ausreise zu bewerkstelligen war, ließ sie über den Rechtsanwalt Guthmann beim Finanzamt anfragen, ob sie den Betrag Ilse Denecke abtreten könne. Sowohl das Finanzamt Wiesbaden als auch die Devisenstelle in Wien bewilligten diese Bitte. Nach den von Ilse Denecke gemachten Angaben in ihrer Vermögenserklärung, scheint das Geld aber nie bei ihr angekommen zu sein.

Ihren monatlichen Bedarf, der dann auch bewilligt wurde, bezifferte sie damals auf 240 RM, darunter, neben Wohnkosten von 95 RM und Ausgaben für Lebensmittel und Bekleidung in der Höhe von 125 RM, auch 25 RM für eine Hausangstellte.[38] Dieser Betrag ist auf den ersten Blick eher erstaunlich. Aus heutiger Sicht kaum mehr verständlich, dass eine alleinstehende Person im Alter von etwa 40 Jahren, die selbst nicht einmal berufstätig war bzw. sein durfte, angesichts ihrer dramatischen wirtschaftlichen Lage einer Hausangestellten bedurfte. Schwer zu sagen, ob darin ein Versuch persönlicher Identitätswahrung gesehen werden kann oder ob es sich um puren bürgerlichen Standesdünkel handelt, der selbst die Zeiten permanenter Herabsetzung überdauert hatte. Aber in Zeiten, in denen ein Staat sich die Zerstörung jeglicher individueller Identität zum obersten Ziel seines Handelns gemacht hatte, mag sogar Standesdünkel eine sublime Form des Widerstandes gewesen sein. Allerdings könnte der Grund für diese Anstellung auch darin zu finden sein, dass Ilse Rau im laufenden Jahr ernsthaft erkrankte, vielleicht auch schon zuvor wegen dieser Krankheit auf fremde Hilfe angewiesen war.

Baruch Tendlau, Johanna Tendlau, Maier Max Tendlau, Berta Gutenberg Tendlau, Zerline Lina Tendlau Rau, Isidor Paul Rau, Betty Tendlau Israel, Otto Israel, Berthold tendlau, Gertrud Charlotte Tendlau Rothenstein, Emil Simonsohn, Johanna Simonsohn, Wilhelm Tendlau, Jenny Stern Tendlau, Auguste Tendlau Coblenzer, Otto Coblenzer, Margarethe Rau Pribram, Egon Pribram, Ilse Luise Rau Denecke, Vera Edith Tendlau Meyer, Walter Meyer, Eva Betty Tendlau Hirsch, Salomon Hirsch, Lore Tendlau, Stephanie Tendlau, Hilda Tendlau, Lore Tendlau, Lotte Luise Tendlau Fayers, Judenhäuser Wiesbaden, Judenhaus Alexandrastr. 6, Juden Wiesbaden
Ilse Denecke gibt gegenüber der Devisenstelle erneut Auskunft über ihre Lebenssituation
HHStAW 519/3 29611 (18)

Als ein Jahr später, im Februar 1942, sich die Devisenstelle nämlich erneut an Ilse Denecke wandte und fragte, ob sich in ihren Verhältnissen, bei ihren Lebenshaltungskosten oder bei ihrer Anschrift etwas verändert habe, antwortete sie, dass sie noch immer in der Frankfurter Str. 24 wohne, sich ihr finanzieller Bedarf wegen einer Erkrankung allerdings erhöht habe. Seit April 1941 sei sie ans Bett gefesselt, allein 16 Wochen habe sie im Krankenhaus verbracht und im April müsse sie sich erneut einer Operation unterziehen. Sie sei angesichts dieser Situation dringend auf fremde Hilfe angewiesen und bat deshalb darum, ihr die angegebenen 268 RM als Freibetrag zu bewilligen. Die Devisenstelle gewährte aber nur 250 RM.[39] Wohl in dieser Zeit wurde auf ihrer Karteikarte bei der Gestapo die Notiz „arbeitsfähig – z.Zt. krank“ eingetragen.

Nur noch zwei weitere Blätter enthält die Devisenakte. Am 10. August 1942 beantragt Ilse die Freigabe von 119,75 RM von ihrem gesicherten Konto bei der Dresdner Bank zur Begleichung einer Rechnung der Firma Jakoby. Diese war mit dem Transport des Mobiliars von der Frankfurter Str. 24 in das Judenhaus Alexandrastr. 6 beauftragt worden.[40] Vier Tage zuvor – ihre Deportation war längst beschlossen – hatte sie hier, vermutlich bei ihrer Mutter, die bereits seit Anfang Juni dort wohnte, eine Unterkunft gefunden. Es können nur wenige Tage gewesen sein, die sie hier verbrachte. Wahrscheinlich konnte sie sich nicht einmal mit ihren wenigen verbliebenen Habseligkeiten einrichten, da musste sie erneut umziehen. Auf ihrer Gestapo-Karteikarte ist dieser letzte Wohnungswechsel in die Geisbergstr. 24 nicht mehr eingetragen. Allerdings steht diese Adresse auf der Deportationsliste für den 1. September 1942 nach Theresienstadt und auch im letzten Dokument der Devisenakte heißt es: „Ilse Sara Denecke, Wsbd. , Alexandrastr. 6, zuletzt Geisbergstr. 24“.

Todesfallanzeige für Ilse Denecke aus Theresienstadt
https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/88633-denecke-luise-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt/

Bei diesem letzten Schreiben, in diesem Fall an die Dresdner Bank gerichtet, handelt es sich um das Formular, mit denen die meisten Devisenakten geschlossen wurden. Per Verfügung wurde das gesamte noch verbliebene Vermögen „der nach dem Osten evakuierten Juden … zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen“.[41] Die Bank durfte nur noch mit Genehmigung des zuständigen Finanzamts Zahlungen vornehmen. Mit dieser Verfügung war die „Verwertung“ eines jüdischen Lebens abgeschlossen. Ilse Luise Denecke starb am 16. November 1942 in Theresienstadt.

 

Baruch Tendlau, Johanna Tendlau, Maier Max Tendlau, Berta Gutenberg Tendlau, Zerline Lina Tendlau Rau, Isidor Paul Rau, Betty Tendlau Israel, Otto Israel, Berthold tendlau, Gertrud Charlotte Tendlau Rothenstein, Emil Simonsohn, Johanna Simonsohn, Wilhelm Tendlau, Jenny Stern Tendlau, Auguste Tendlau Coblenzer, Otto Coblenzer, Margarethe Rau Pribram, Egon Pribram, Ilse Luise Rau Denecke, Vera Edith Tendlau Meyer, Walter Meyer, Eva Betty Tendlau Hirsch, Salomon Hirsch, Lore Tendlau, Stephanie Tendlau, Hilda Tendlau, Lore Tendlau, Lotte Luise Tendlau Fayers, Judenhäuser Wiesbaden, Judenhaus Alexandrastr. 6, Juden Wiesbaden
Sterbeeintrag für Lina Rau
Sterberegister Wiesbaden 1951 / 1942

Auch die 71jährige Mutter, Zerline / Lina Rau, stand auf der Deportationsliste für Theresienstadt. Sie hat aber diese Reise in den Tod nicht mehr angetreten, sondern am 29. August 1942 in ihrem Zimmer im Judenhaus Alexandrastr. 6 ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt. Zumindest war sie dort an diesem Tag mittags um 14.00 Uhr tot aufgefunden worden. Man hatte sich amtlicherseits beim Eintrag in das Sterbebuch keine Mühe mehr gemacht. Weder die Eltern, noch der nur zwei Jahre zuvor verstorbene, ganz sicher nicht unbekannte Ehemann wurden eingetragen. Es heißt stattdessen lapidar: „Witwe von unbekannt.“[42]

Von den acht Bewohnern der Alexandrastr. 6, die auf der Deportationsliste vom 1. September für Theresienstadt standen, entzogen sich drei diesem Transport durch ihre Flucht in den Tod. Pauline Traub war die erste am 27. August, es folgte Zerline Rau am 29. und einen Tag später noch Eduard Heilbron.

 

Veröffentlicht: 22. 11. 2017

Letzte Änderung: 03. 02. 2021

 

 

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Anmerkungen:

 

[1] Ein Eintrag mit der Adresse Taunusstr. 58 Edg. ist für Paul Rau, Rentner, erstmals im Wiesbadener Adressbuch 1938/39 vorhanden.

[2] Grundbuch der Stadt Wiesbaden Bd. 332 Bl. 4901, Innen. Das Haus in der Rheinstr. 45 ist in der Aufstellung des Städtischen Vermessungsamts von 1948 nicht als ehemaliger jüdischer Besitz verzeichnet, siehe Stadtarchiv Wiesbaden WI / 3 983, ebenfalls nicht in der „Liste III“, HHStAW 519/2 1381 bzw. in der diese Liste vorbereitenden Aufstellung, HHStAW 519/2 3146, und auch nicht im Jüdischen Adressbuch in der Abteilung „Hausbesitzer“. Dennoch handelt es sich hier unzweifelhaft um ehemals jüdischen Besitz – so die damals übliche Formulierung.

[3] HHStAW 518 48592 (53, 55).

[4] HHStAW 469/33 6267 (5). Bei der oben erwähnten Vermögenssumme ist zu bedenken, dass die Inflation zu dieser Zeit schon eine recht hohe Rate erreicht hatte. Bertha Gutenberg stammte aus Niederlahnstein, wo sie am 12.2.1847 geboren worden war.

[5] Die Geburtsangaben sind der Datenbank ‚Jüdische Bürger Wiesbadens des Stadtarchivs Wiesbaden’ entnommen.

[6] Sterbeeintrag für Betty Israel Sterberegister der Stadt Wiesbaden 45 / 1932. Ihr Mann war am 21.10.1862 als Sohn von Alexander und Rosalie Israel, geborene Heinemann geboren worden, siehe Heiratsregister Wiesbaden 403 / 1898, dazu Sterberegister Wiesbaden 796 / 1934.

[7] Heiratsregister Berlin 611 / 1905. Sie war die Tochter des Kaufmanns Heinrich Wilhelm Rothenstein und seiner Frau Algurd, geborene Moßner.

[8] Die Eltern des am 21.2.1898 Geborenen waren Gustav und Alice Paula Meyer, Geburtsregister Wiesbaden 303 / 1898.

[9] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/7579/images/ons_d19803az-0766?treeid=&personid=&hintid=&usePUB=true&usePUBJs=true&pId=45344058&lang=de-DE und https://search.ancestry.de/cgi-bin/sse.dll?indiv=1&dbid=7579&h=2853670&tid=&pid=&queryId=0f3ba4783a1294e58bf661b3bcc9d64c&usePUB=true&_phsrc=Ekt1463&_phstart=successSource. (Zugriff: 23.1.2021).

[10] https://collections.arolsen-archives.org/archive/70353192/?p=1&s=Hirsch%20Bernhard&doc_id=70353192. (Zugriff: 23.1.2021)

[11] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61665/images/48741_b428912-00167?treeid=&personid=&hintid=&usePUB=true&usePUBJs=true&pId=77097 und https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61596/images/tna_r39_6518_6518a_009?usePUB=true&usePUBJs=true&pId=38796689 (Zugriff: 23.1.2021). Mit nach England war noch eine weitere Person aus der Familie Tendlau gefahren, deren Identität bisher nicht sicher geklärt werden konnte, zumal der auf der Liste eingetragene Name nicht eindeutig ist. Der ursprünglich eingetragene Name Eva Israel lässt auf eine Verwandtschaft mit Otto und Betty Israel schließen, Onkel und Tante von Eva Johanna Betty Hirsch. Allerdings gab es auch eine Eva Charlotte Tendlau / Tendlow, mit dem Mädchenname Modler, geboren an fast genau dem angegebenen Datum 10.4.1911 in Berlin. Auf der Gestapokarteikarte ihres Mannes ist als ihr Geburtsdatum der 19.4.1911 eingetragen. Es wird sich also sehr wahrscheinlich um einen Lesefehler handeln. Der Karte ist weiterhin zu entnehmen, dass sie evangelisch war, wenn auch hinter der Angabe ein kleines Fragezeichen gesetzt ist. Ihr Mann war der am 14.5.1899 in Hamburg geborenen Reisevertreter Max Tendlau, der bei Ausstellung der Karte noch im KZ Dachau inhaftiert war. Das Paar war bis zu seiner Emigration im Frühjahr 1939 in Wiesbaden in der Hindenburgstr. 26 gemeldet. Zuvor war allerdings bereits am 10.9.1937 ihr Sohn Stephan in Harrogate in England geboren worden. Vermutlich war die Mutter also schon früher ausgereist und nur noch einmal kurzfristig nach Deutschland zurückgekehrt, um die endgültige Auswanderung zu organisieren. Jetzt kehrte sie mit dem Ehepaar Hirsch zu ihrem Sohn zurück. Mit größter Wahrscheinlichkeit ist also die auf der Passagierliste eingetragene Eva Charlotte die Ehefrau von Max Tendlau. Die Gestapokarteikarte liefert auch ein Hinweis darauf, wieso zunächst der Nachname Israel auf der Passagierliste eingetragen war. Beim Namen von Max Tendlau ist handschriftlich vermerkt „früher Israel“. Auch deshalb ist weiterhin unklar, welche verwandtschaftliche Beziehung zwischen ihm und der übrigen Wiesbadener Tendlau-Familie bestand

[12] https://search.ancestry.de/cgi-bin/sse.dll?indiv=1&dbid=7579&h=2230966&tid=&pid=&queryId=705a44f68d8cfd15d36f7983676ec032&usePUB=true&_phsrc=Ekt1479&_phstart=successSource. (Zugriff: 23.1.2021)

[13] https://search.ancestry.de/cgi-bin/sse.dll?dbid=61153&h=379193&indiv=try&o_vc=Record:OtherRecord&rhSource=1779 und https://search.ancestry.de/cgi-bin/sse.dll?indiv=1&dbid=60528&h=1381388&tid=&pid=&queryId=00f860ebafa0205e151747fe8372a560&usePUB=true&_phsrc=Ekt1525&_phstart=successSource (Zugriff: 23.1.2021). Die Angaben zum Tod von Stefanie und Max Rosenmeyer können nicht als gesicherte Quellen verwendet werden. Ihnen liegen keine amtlichen Angaben zu Grunde.

[14] Heiratsregister Wiesbaden 368 / 1910.

[15] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1162208. (Zugriff: 3.2.2021)

[16] Zum Bankhaus Dreyfuss, das im März 1938 arisiert und von der Metzler-Bank übernommen wurde, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/J._Dreyfus_%26_Co.. (Zugriff: 3.2.2021).

[17] Zu den Geburtsdaten konnten keine amtlichen Geburtsurkunden gefunden werden, aber sie sind in verschiedenen Quellen belegt, z.B. https://collections.arolsen-archives.org/G/wartime/02010101/0553/1359632/001.jpg. (Zugriff: 3.2.2021)

[18] Kingreen, Gewaltsam verschleppt, S. 362-366.

[19] Ebd. S. 363.

[20] HHStAW 518 63832.

[21] Johanna Coblenz, geborene Gutenberg war am 14.7.1846 in Niederlahnstein geboren worden. Bertha Gutenbergs Eltern waren der Seifensieder Jacob Gutenberg und Lina, geborene Maier. Möglicherweise waren Bertha und Johanna Cousinen zueinander, aber das bedarf zur Klärung weiterer Nachforschungen.

[22] http://adressbuecher.genealogy.net/addressbook/entry/54745dab1e6272f5cfa3ceed. (Zugriff: 3.2.2021)

[23] https://stevemorse.org/germanjews/germanjews.php?=&offset=12901, Eintrag Otto Coblenzer, (Zugriff: 3.2.2021).

[24] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de900115 und https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de900121, (Zugriff: 3.2.2021).

[25] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/60423/images/42509_334088-00677?treeid=&personid=&hintid=&queryId=1d85275c87d6aa87f2739be0efee82a2&usePUB=true&_phsrc=Ekt1564&_phstart=successSource&usePUBJs=true&pId=1297345&lang=de-DE und https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/8753/images/ons_m19434az-0191?treeid=&personid=&hintid=&usePUB=true&usePUBJs=true&pId=47809698&lang=de-DE

[26] https://search.ancestry.de/cgi-bin/sse.dll?indiv=1&dbid=60630&h=565200&tid=&pid=&queryId=febb15c1c97383bda0a7d8aef382c09a&usePUB=true&_phsrc=Ekt1565&_phstart=successSource. (Zugriff: 3.2.2021)

[27] Heiratsregister Wiesbaden 27. / 1896.

[28] Im Wiesbadener Adressbuch von 1896 ist Isidor Rau erstmals als Bürger der Stadt aufgeführt.

[29] Die Ansicht der Rheinstraße mit der Apotheke wurde am 21.11.2017 als Postkarte im Internet angeboten:. https://www.globalpostcards.de/Shop2.4/images/dbimages/artikel_0009780_b_1.Jpeg. (Zugriff: 21.11.2017).

[30] HHStAW 519/3 11804 (o.P.).

[31] Geburtsregister Wiesbaden 379 / 1897 für Margarethe Else und 991 /1898 für Ilse.

[32] Das Schicksal von Margarethe Pribram, geborene Rau, und ihrer Familie ist im Kapitel zum Judenhaus Mainzer Str. 2 umfassend dargestellt. Siehe unten.

[33] Unbekannte Liste X1. Die Liste wurde im Jahr 1942 aufgestellt, ob sie 1940 noch eine größere Wohnung hatte, ist nicht bekannt, aber eher unwahrscheinlich.

[34] HHStAW 519/3 29611 (6). Am 24. Juli 1939 wurde die Ehe vor dem Landgericht München geschieden.

[35] Den Betrag zahlte er aber nicht freiwillig, er musste monatlich gepfändet werden, HHStAW 519/3 29611 (14).

[36] HHStAW 519/3 29611 (14).

[37] HHStAW 519/3 29611 (1).

[38] HHStAW 519/3 29611 (14, 12).

[39] HHStAW 519/3 29611 (16-18).

[40] HHStAW 519/3 29611 (22). Die Zahlung wurde genehmigt. Aus dem Antrag ergibt sich, dass ihr Freibetrag inzwischen weiter auf 185 RM abgesenkt worden war, der entsprechende Bescheid ist aber nicht mehr vorhanden.

[41] Ebd. (23).

[42] Sterberegister der Stadt Wiesbaden 1851 / 1942.