Im Judenhaus Kaiser-Friedrich-Ring lebte vom Dezember 1940 bis Mitte Mai 1941 auch das Ehepaar Maximilian und Betty Kuhn. Sie mussten noch zweimal umziehen, bevor sie am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Beide wurden in Auschwitz ermordet. Vor ihrem Abtransport hatten sie zuletzt im Judenhaus Kirchgasse 43 gewohnt. Die Witwe Hermine Springer, geborene Kuhn, die einzige Schwester von Maximilian Kuhn, war zur gleichen Zeit im Judenhaus am Ring untergebracht wie ihr Bruder. Ihr gelang es jedoch noch im Oktober 1941 über Kuba in die USA zu emigrieren.
Die Hausgehilfin Bertha Chambre war am 15. Mai 1939 in das Haus Kaiser-Friedrich-Ring 65 gekommen, somit zu einem Zeitpunkt, als dieses noch nicht den Status eines Judenhauses hatte. Als sie Ende Juni 1941 auszog, war dies anders. Auch ihre nächste Unterkunft war wieder ein Judenhaus. Aus der Mainzer Str. 2 war sie am 23. Mai 1942 bereits mit der ersten Deportation „nach dem Osten abgeschoben“ worden, wie es auf ihrer Gestapokarteikarte heißt. Ziel des Transports war Izbica im sogenannten Generalgouvernement, ermordet wurde sie an einem nicht bekannten Tag im KZ Sobibor.