Bella Levita


Lortzingstraße_7_1925
Lortzingstr. 7 um 1925
Archiv D. Schaller
Lortzingstr. 7
Lage des ehemaligen Judenhauses Lortzingstr. 7

 

 

 

 

 


Die Familie Levita aus Cramberg

Bella Levita ist eine der vielen jüdischen Frauen, deren Leben sich weitgehend im Verborgenen abgespielte. Nur wenige Spuren hat sie hier in Wiesbaden hinterlassen.

Stammbaum Levita
Stammbaum der Familien Levita und Bauer
GDB

Geboren wurde sie am 11. April 1918 in Worms.[1] Aber das war eigentlich nicht die Heimatregion ihrer Familie. Diese stammte ursprünglich von der Lahn, aus dem nassauischen Cramberg, das einige Kilometer lahnabwärts von Diez gelegen ist und heute auch zur Verbandsgemeinde Diez gehört. In der gesamten dortigen Region ist der Name Levita verbreitet und sehr häufig im Berufsfeld Metzger oder / und Viehhändler zu finden. Das hat seinen Grund darin, dass schon seit dem frühen 18. Jahrhundert die Familie in Cramberg ansässig war, damals aber natürlich noch nicht diesen Familiennamen führte. Ein Meyer – auch Mayer – Moses, der 1754 in Cramberg verstarb, gilt als deren ältester bekannter Ahn.[2] Sein Enkel – seinem Status nach noch immer Schutzjude – Mayer Moses war dann derjenige, der diesen festen Familiennamen annahm, Jahre bevor dies zur Pflicht wurde.[3] Allein er hatte mit seiner Frau Besche Baren neun Kinder, die entscheidend zur Verbreitung des Namens in dieser Region beitrugen. Meyer Moses Levita besaß in Cramberg ein zweistöckiges Wohnhaus mit Hofreite und Stallungen.[4]
Eine wichtige Rolle in der jüdischen Gemeinde von Cramberg, die in der Mitte des 19. Jahrhundert etwa 20 Mitglieder hatte,[5] spielte sein ältester Sohn Abraham, der Urgroßvater von Bella. In seinem Haus fanden sich zeitweise die Crambacher Juden zusammen, um ihre Gottesdienste zu feiern. Der lange Weg nach Diez, wo sie eigentlich die dortige Synagoge zu besuchen hatten, war den Crambacher Juden zu beschwerlich. Deshalb hatte man zunächst bei einer anderen Familie, dann bei Levitas in der Schäfergasse 5 eine sogenannte Winkelsynagoge, eine versteckte Synagoge, eingerichtet, was zu einem heftigen Streit mit der Diezer Gemeinde geführt hatte.[6]

Auch Abraham Levita hatte mit seiner Frau Hanna Salomon sieben oder sogar acht Kinder.[7] Heinrich Herz Levita, geboren am 27. Januar 1834, war derjenige, dem das elterliche Haus in der Schäfergasse überschrieben wurde.[8] Er hatte am 3. Mai 1866 die dreiundzwanzigjährige, aus dem Nachbarort Flacht stammende Babette Pauline A(h)rfeld geheiratet.[9] Wann und wo die beiden verstarben, ist nicht bekannt.

Jakob Levita
Jakob Levita
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Bellas Vater Jakob Levita, geboren am 30. Januar 1867, war das älteste der insgesamt vier oder sogar fünf Kinder – ausschließlich Söhne – des Paares.[10] Auf den am 12. Juni 1868 geborenen Nathan, folgte am 18. Juni 1870 Meyer Emanuel.[11] Sally, geborener am 13. Dezember 1878 kam dann in Diez zur Welt, wo auch Hugo, sollte er ein Sohn von Herz Heinrich gewesen sein, am 22. August 1875 geboren worden sein soll. Möglicherweise waren die Eltern inzwischen dorthin verzogen, ob sie dort auch verstarben, ist nicht gesichert.[12]

Der Älteste, Jakob, hatte seine nassauische Heimat verlassen, um die aus Peddersheim stammende Susanna Mandel zu heiraten, einem Ort unmittelbar westlich von Worms gelegen. Dort gab es eine kleine jüdische Gemeinde, die damals kaum mehr als zehn Familien aufwies. Die Familie Mandel gehörte aber offenbar zu einer der bedeutenderen, denn ein J. Mandel stand Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts der dortigen Gemeinde vor. Vermutlich war dieser sogar identisch mit dem bei der Hochzeit bereits verstorbenen Vater von Susanna, nämlich dem Handelsmann Jakob Mandel. Auch seine Frau Luise, geborene Hesselberger, lebte nicht mehr, als sich das Brautpaar am 28. Dezember 1893 das Ja-Wort gab.[13]

Auch diesem Ehepaar wurden in den folgenden Jahren ausschließlich Söhne geboren. Als erster kam am 14. Juni 1897 Hermann in Worms zur Welt,[14] gefolgt von Adolf Jakob am 16. Juni 1898.[15] Ernst erblickte am 26. November 1901 ebenfalls in Worms das Licht der Welt.[16] Unmittelbar nach der Hochzeit muss das Paar sich dort niedergelassen und in der Schlossergasse eine Metzgerei eröffnet haben.

Am 25. August 1908 verstarb Jakob Levitas Frau Susanna mit 51 Jahren, sodass der Witwer angesichts der drei noch recht kleinen Kinder sich gezwungen sah, schon nach einem Jahr eine neue Ehe einzugehen. Die Wahl fiel auf Bertha Bauer aus Leihgestern in der Nähe von Gießen, die einer Familie entstammte, die, wie auch Levitas selbst, ihren Lebensunterhalt als Metzger und Viehhändler erwirtschaftete. Bertha Bauer wurde die Mutter der später in Wiesbaden lebenden Bella Levita.

 

Die Familie von Bellas Mutter Bertha Levita, geborene Bauer

Bellas Urgroßvater mütterlicherseits, Heyum Bauer, geboren um 1788, stammte aus Schotten im Vogelsberg, ließ sich aber später mit seiner Frau Hendel Meyer, geboren um 1803, in Leihgestern nieder. In der am 25. Januar 1831 geschlossenen Ehe wurden mindestens sechs Kinder geboren, von denen Baruch, der am 22. November 1835 geboren Großvater von Bella, das vierte war.[17] Aus seiner am 30. November 1864 geschlossenen Ehe mit Bettchen Wetterhahn, geboren am 30. November 1933 in Holzheim,[18] gingen wiederum acht Kinder hervor. In der Judengasse 30 in Leihgestern betrieb die Familie ihre Metzgerei, die nach dem Tod ihres Ehemanns Baruch am 22. August 1898 von der Witwe und ihren Söhnen weitergeführt wurde. Ihre Enkelin Bella hatte ihren Namen sicher als Erinnerung an ihre Großmutter erhalten, die statt mit ihrem tatsächlichen Namen Bettchen im Allgemeinen ebenfalls mit Bella angesprochen wurde. Bertha, die Mutter von Bella, war am 30. Mai 1874 als sechstes Kind von Baruch und Bettchen / Bella zur Welt gekommen.[19]

Das Schicksal der beiden ältesten Geschwister von Bertha, Hirsch und Mina, konnte nicht ermittelt werden. Von der folgenden Tochter Mathilde, geboren am 25. August 1867, weiß man, dass sie am 13. Mai 1924 in Gießen als ledige Frau verstarb.[20]
Der zwei Jahre jüngere Bruder von Mathilde, Hermann, geboren am 30. Juli 1869, hatte 1896 die aus dem bayrischen Pflaumloch stammende Charlotte Siegbert geheiratet und war mit ihr in das benachbarte Nördlingen gezogen. Noch vor der „Machtergreifung“ der Nazis war sie im Dezember 1930 verstorben. Er selbst flüchtete 1936 nach Zagreb. Wie er die Zeit der Verfolgung dort überstand, konnte bisher nicht geklärt werden. Nach dem Ende der NS-Zeit kehrte er nach Nördlingen zurück, wo er am 27. August 1949 verstarb.[21]
Nicht überlebt hat sein jüngerer Bruder Louis den Holocaust. Der am 23. April 1869 geborene Metzger hatte am 21. August 1901 in Burkhardsfelden die dort am 15. November 1877 geborene Klara Stern geheiratet.[22] Als man beide Ende September 1942 deportierte, wohnten sie noch in Leihgestern in der Wilhelmstr. 20. Der Transport, der fast 1300 Menschen, zumeist aus dem Volksstaat Hessen, nach Theresienstadt brachte, erhielt an seinem Zielort die Bezeichnung XIII/1. Etwa 250 der Insassen überlebten zunächst die unmenschlichen Lebensbedingungen in der ehemaligen Festung, dazu zählten auch Klara und Louis Bauer. Deshalb wurden sie mit einem weiteren Transport, der Theresienstadt im Jahr 1944 verließ, nach Auschwitz überstellt. Ihr Zug traf dort am 16. Mai 1944 ein. Es sollte auch ihr Todestag werden.[23]

Von Berthas älterer Schwester Zibora, geboren am 14. September 1876, ist nur das Geburtsdatum bekannt. Ob sie schon früh verstarb oder aber Deutschland verlassen hatte, konnte nicht geklärt werden.
Der jüngste Sohn Moses, geboren am 12. Oktober 1880, erlebte noch die schrecklichen Ereignisse während der Reichspogromnacht, in der auch die Synagoge in Leihgestern zerstört wurde. Er und sein älterer Bruder Hermann waren zu dieser Zeit die Vorsteher der Gemeinde. Am 14. Dezember 1938 soll der erst 58jährige Moses in seinem Haus in der Schillerstr. 30, der früheren Judengasse bzw. im Volksmund „Jirregass“ genannt, eines natürlichen Todes gestorben sein.[24] Er war der Letzte, der auf dem Jüdischen Friedhof der Gemeinde in Großen-Linden beigesetzt wurde. Seine Witwe Rickchen Bauer, geborene Strauss, die Moses am 13. September 1910 in Leihgestern geheiratet hatte, soll anschließend nach Frankfurt gezogen sein. Ihre auf der Deportationsliste angegeben Adresse war das Jüdische Krankenhaus in der Gagernstr. 36.[25] Von dort wurde sie am 11. Juni 1942 mit dem Transport, in dem auch etwa 370 Jüdinnen und Juden aus Wiesbaden saßen, darunter auch ihre Nichte Bella Levita, nach Sobibor deportiert und ermordet.[26]

 

Bella Levita

Bella war erst neun Jahre nachdem ihre Eltern Jakob Levita und Bertha Bauer am 21. November 1909 in Leihgestern die Ehe geschlossen hatten, am 11. April 1918 in Worms zur Welt gekommen. Sie blieb das einzige Kind in der zweiten Ehe von Jakob Levita.[27] In der Goethestr. 20, wo die Familie von 1914 bis 1929 wohnte, war auch die Metzgerei eingerichtet. Über ihr sonstiges Leben in der Stadt am Rhein und über ihre wirtschaftliche Lage liegen leider keine genaueren Informationen vor. So ist auch nicht mehr nachvollziehbar, ob Jakob Levita, der zwischenzeitlich auch als Agent und Händler für Tee, Kaffe und Schokolade tätig war,[28] dies tat, um seine Einkommen als Metzger aufzubessern, oder ob seine Geschäfte so gut liefen, dass er versuchte, auch in anderen Sparten Fuß zu fassen.

Auch die zweite Ehe von Jakob Levita wurde durch den frühen Tod der Ehefrau am 31. März 1924 beendet, nur sechs Jahre nach der Geburt von Bella.[29] Nach sechs Monaten ging der Witwer am 16. September 1924 in Obergrombach, heute ein Stadtteil von Bruchsal, eine dritte Ehe mit der dort am 30. April 1877 geborenen Minna Schrag ein, die aus einer seit mehreren Generationen in Bruchsal ansässigen Familie stammte.[30]

Während die Söhne im Laufe der Zeit ihr Elternhaus in Worms verließen, wohnten Jakob und Minna Levita damals mit ihrer Tochter zunächst dort in der Goethestr. 20, ab 1929 dann in der Güterhallenstr. 69. Vielleicht hatte Bella nach Abschluss der Schule noch im elterlichen Betrieb mitgearbeitet, bevor sie 1939 die Stadt verließ, um sich in Wiesbaden eine Anstellung als Haushaltshilfe zu übernehmen. Vor dem Haus in der Güterhallenstraße wurden zum Gedenken an die Familie Stolpersteine verlegt. Demnach müsste es sich um deren letzte frei gewählte Wohnung gehandelt haben und der Wohnungswechsel im November 1939 in die Karolinger Str. 13 bereits erzwungen gewesen sein. Die letzte Anschrift, von wo aus Jakob und Minna Levita am 27. September 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, war das Judenhaus in der Hinteren Judengasse 6, das ehemaligen Jüdischen Altersheim und heutige Jüdische Museum.[31]
Fast 1300, zumeist ältere Menschen umfasste der Transport mit der Zugnummer „Da 520“, der die noch verbliebenen Juden aus dem gesamten Volksstaat Hessen in das sogenannte Altersghetto brachte. Jakob Levita lebte dort nur noch wenige Wochen. Am 7. Oktober 1942 verstarb er, wie viele Tausend andere auch, an einem Darmkatarrh.[32] Seine Frau Minna erlag im folgenden Jahr am 27. Januar dem gleichen Leiden.[33]

Jakob Levita
Todesfallanzeige für Jakob Levita aus Theresienstadt
https://ca.jewishmuseum.cz/media/zmarch/images/3/4/0/20125_ca_object_representations_media_34020_large.jpg
Stolpersteine in der Güterhallenstr. 69 in Worms für Jakob, Minna und Bella Levita. Falsch ist allerdings die Angabe, Bella sei zunächst nach Theresienstadt deportiert worden
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Minna Levita
Todesfallanzeige für Minna Levita aus Theresienstadt
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Ihre Tochter Bella hatte die Deportation ihrer Eltern nicht mehr erlebt. Sie wohnte damals nicht nur nicht mehr in Worms, sondern sie war noch vor ihren Eltern selbst dem Holocaust zum Opfer gefallen.
Am 19. Januar 1939 hatte sie sich in Worms abgemeldet.[34] Auf ihrer Wiesbadener Gestapokarteikarte ist das Datum ihrer Anmeldung nicht vermerkt, aber immerhin ist ihre erste Adresse, die Kirchgasse 43, eingetragen. Das Haus gehörte dem früheren jüdischen Arzt Alfred Loeb, der mit seiner Schwester Charlotte dort auch selbst wohnte. Auch wenn das Haus nicht zu den offiziellen Judenhäusern gehörte, so nahm es mit seinen etwa zehn jüdischen Bewohnern ab 1940 eine solche Funktion unzweifelhaft wahr. Ob Bella dort damals nur eine Unterkunft gefunden hatte oder bei einem der Mieter auch angestellt war, ist nicht bekannt. Sie blieb dort auch nur wenige Wochen und zog dann Ende April 1939 in die Mosbacher Str. 36 zu Paul Kornblum und seiner Frau Pauline, wo sie definitiv als Haushälterin tätig war.
Am 17. April 1940 hatte die Devisenstelle Frankfurt eine sogenannte JS-Mappe angelegt.[35] Diese Akten dienten den Finanzbehörden dazu, das Vermögen und die Gelder der jüdischen Bürger zu kontrollieren. Nur ein von den finanziellen Ressourcen und der Willkür der Devisenstelle abhängiger Betrag stand ihnen monatlich zur freien Verfügung. Alle weiteren Ausgaben mussten mit einer entsprechenden Begründung beantragt werden. Bis zur Abgabe einer Vermögenserklärung, zu der auch Bella Levita aufgefordert worden war, wurde im Allgemeinen ein vorläufiger Freibetrag von 300 RM gewährt, der dann auf Basis der eingereichten Unterlagen neu festgelegt wurde.

Brief von Bella Levita an die Devisenstelle vom September 1940
HHStAW 519/3 3451 (4)

Da sie aber keine Vermögen und nur ein geringes Einkommen unterhalb dieses Freibetrages bezog, hatte sie offenbar versäumt, das mitgeschickte Formular ausgefüllt zurückzuschicken, was eigentlich schon ein Straftatbestand war. Erst nach einer erneuten Aufforderung der Behörde reagierte sie am 2. September 1940. Sie teilte der Devisenstelle „ergebenst mit, dass (sie) keinerlei Arten von Vermögenswerten besitze, ebenso wenig verfüge (sie) über irgendwelche Sparguthaben, da (sie) von (ihrem) Monatslohn keinerlei Ersparnisse machen (könne). Ich bin Hausgehilfin“, schrieb sie weiter, „bei einem Monatslohn von 35,- RM neben Kost und Schlafraum im Haushalt der Familie des Herrn Paul Israel Kornblum, Wiesbaden, Mosbacherstr. 36. Weder Renten noch Unterstützung werden mir zuteil.“[36]

Vermögenserklärung von Bella Levita
HHStAW 519/3 3451 (5)

Auch dieser Brief genügte der Behörde nicht. Sie bestand darauf, dass das Formular ausgefüllt zurückgeschickt würde, was Bella Levita am 7. September dann auch tat. Ihre Vermögenslosigkeit bestätigte sie mit Strichen in den entsprechenden Feldern, weiterhin gab sie an, die für das Jahr 1940 fällige Bürgersteuer von 15 RM bereits gezahlt zu haben. Auch wiederholte sie die Angabe zu ihrem Monatslohn.[37]
Angesichts dieser finanziellen Situation verzichtete die Devisenstelle auf die Einrichtung eines gesicherten und kostenpflichtigen Kontos bei einer Devisenbank. Aber ihr Freibetrag wurde reduziert auf vermutlich 100 RM, ein Betrag, den sie mit ihrem Einkommen ohnehin nicht ausschöpfen konnte.[38]

Das sind nahezu alle Spuren, die Bella Levita in Wiesbaden hinterlassen hat. Allerdings wurde die Abschrift eines amtlichen Schreibens, dessen Original nicht mehr existiert, wohl versehentlich in der Rückerstattungsakte ihres Arbeitgebers Paul Kleeberg eingeheftet. Darin wird bestätigt, dass sie am 4. Juni 1942 im Rahmen der Spinnstoffsammlung der Jüdischen Gemeinde einen Wintermantel, zwei Schürzen, zwei Mützen und zwei Paar Socken abgeliefert hatte.[39] Bei diesen Sammlungen fungierten die Gemeinden nur als ausführende Organe der NS-Behörden, die auf diesem Weg die immer größere Rohstoffknappheit zu beseitigen suchten. Am gleichen Tag, dem 4. Juni, erteilte die Gestapo Frankfurt den Landräten des Regierungsbezirks Wiesbaden per Schnellbrief Instruktionen für die geplante „Evakuierung von Juden nach dem Osten“. Zwei Tage später erhielten die betroffenen Menschen von der Reichsvereinigung der Juden, Bezirksstelle Hessen-Nassau in Frankfurt, die Benachrichtigung über ihre anstehende Deportation.[40] Auch Bella Levita muss, wie auch ihre Arbeitgeber Paul und Pauline Kornblum, an diesem Tag diese Schreckensnachricht erhalten haben. Es blieben nur noch wenige Tage, um Abschied zu nehmen und sich um das Reisegepäck und die Hinterlassenschaften zu kümmern. Die 372 in Wiesbaden betroffenen Menschen hatten sich am 10. Juni morgens im Hauptbahnhof einzufinden, bzw. wurden von der Polizei abgeholt, sofern sie nicht laufen konnten oder nicht erschienen waren.[41] Ein Zug brachte sie dann nach Frankfurt, wo sie unter Bewachung den Weg vom dortigen Hauptbahnhof zur Großmarkthalle laufen mussten. Dort waren inzwischen Jüdinnen und Juden aus dem ganzen Regierungsbezirk Wiesbaden und aus der Stadt Frankfurt selbst versammelt, insgesamt etwa 1100 bis 1200 Menschen, um am nächsten Morgen vom Gleisanschluss in der Markthalle die Fahrt nach Lublin anzutreten. Eine größere Zahl arbeitsfähiger Menschen musste dort aussteigen, um Zwangsarbeit beim Aufbau des nahe gelegenen Konzentrationslagers Majdanek zu verrichten. Keinem von ihnen, aber auch keinem der im Zug Verbliebenen gelang es, zu überleben. Letztere starben in den Gaskammern von Sobibor, in die die Abgase von 200 PS starken Dieselmotoren hinein geblasen wurden, einen grausamen Tod. Etwa eine halbe Stunde dauerte dieser Todeskampf. Bevor die Leichen verscharrt wurden, musste ein Sonderkommando von Gefangenen ihnen noch die Goldzähne herausbrechen. Die Haare waren ihnen schon zuvor geschnitten und mögliche Wertsachen bereits geraubt worden. Nichts an Verwertbarem sollte vergeudet werden.[42]

Normalerweise schließen die Devisenakten mit dem Vermögenseinzug der Ermordeten durch den Reichsfiskus. Bei Bella Levita gab es absolut nichts mehr zu holen. Auf der Rückseite des letzten Bescheids vom 12. September 1940 ist nur noch festgehalten, dass auf ihrer Karteikarte „evakuiert“ zu vermerken sei, bevor die Akte weggelegt werden könne. Dieser Eintrag wurde am 1. Juli 1942 vorgenommen, knapp drei Wochen nachdem sie ermordet worden war.[43]

 

Das Schicksal weiterer Verwandter von Bella Levita

Adolf Levita Deportation
Deportation von Adolf und Else Levita
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Auch einer ihrer Halbbrüder, Adolf Jakob Levita, fiel der Shoa zum Opfer. Er hatte seine Heimatstadt Worms im September 1925 verlassen, um nach Reichenbach im Odenwald zu ziehen.[44] Was er dort machte und wie lange er dort blieb, konnte nicht ermittelt werden. Seine nächste bekannte Station war Düsseldorf, wo er sich als kaufmännischer Angestellter dann auf Dauer niederließ. Mit der Machtübernahme der Nazis änderte sich aber auch sein Leben grundlegend. Nach der Reichspogromnacht war er aufgegriffen und für vier Wochen im Düsseldorfer Polizeigefängnis inhaftiert worden.[45] Zuletzt hatte er als Gartenarbeiter seinen Lebensunterhalt verdient, vermutlich als Zwangsarbeiter verdienen müssen. Auf seinem Geburtseintrag in Worms ist vermerkt, dass er zweimal in Düsseldorf geheiratet hatte, zum ersten Mal 1933, dann noch einmal im Jahr 1941.[46]
Seine zweite Frau war Else Kohn, die vermutlich am 15. Juli 1896 in Neuss geboren wurde und von Beruf Modistin, also Hutmacherin war.[47] Beide wohnten zuletzt in der Germaniastr. 28, einem Judenhaus, aus dem am 10. November 1941 vier Bewohner deportiert wurden. Es handelte sich um den mit knapp 1000 Menschen größten Transport, der Düsseldorf verließ. Sein Ziel, das Ghetto Minsk, erreichte er nach 96 Stunden. Bei Temperaturen, die während der Fahrt zeitweise unter minus 12 Grad lagen und nur mit dem Wasser und der Nahrung versorgt, die sie hatten mitnehmen dürfen, auf engstem Raum zusammengepfercht, müssen die Deportierten unglaublich gelitten haben. Am Ziel fanden sie im Ghetto aber eine noch schlimmere Hölle vor. Eineinhalb Quadratmeter Raum war jeder Person zugedacht, eine Ration von etwa 100 Gramm Brot, 150 Gramm Kartoffeln und 5 Gramm Fett täglich sollten als Nahrung ausreichen. Viele starben schon in den ersten Wochen an Hunger, Schwäche und Krankheiten.[48] Wann Adolf und Else Levita diesen mörderischen Lebensbedingungen zum Opfer fielen, ist nicht bekannt.
Hermann und Ernst Levita, die Brüder von Adolf Jakob, gelang es, ihren Verfolgern zu entkommen und in Amerika eine sichere Heimat zu finden.

Hermann Levita
Einbürgerungsantrag von Hermann Levita
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61196/images/100697439_00168?pId=3209901

Der ältere Hermann hatte seine Heimatstadt schon 1927 verlassen, war auf Reisen gegangen, wie es in der Datenbank von Warmesia heißt. Anschließend soll er sich in Bruchsal niedergelassen haben.[49] Am 30. Januar 1930 heiratete er Gerda Alice Rothschild aus Weilburg.[50] Der letzte bekannte Aufenthaltsort vor seiner Auswanderung in die USA war die Leibnizstr. 7 in Mannheim, wo er im Mai 1939 mit seiner Frau und deren Mutter gemeldet war.[51] Am 12. September des gleichen Jahres konnte das kinderlose Paar von Rotterdam mit dem Schiff „Statendam“ nach New York übersetzen.[52] Von dort zogen sie nach Chicago, wo laut Census von 1940 Herman – mit nur noch einem „n“ – den Lebensunterhalt als Handelsmann in der Lederbranche verdiente. Seine Frau arbeitete als Packerin in einer Schuhfabrik.[53]

Todesanzeige für Hermann Levita im ‚Aufbau‘ 1977
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Wie lange sie dort blieben, ist nicht bekannt. Irgendwann müssen sie auf die andere Seite des Kontinents gezogen sein, denn Herman verstarb am 2. Januar 1977 im kalifornischen San Franzisko, seine Frau fast 20 Jahre später am 24. Januar 1996 ebenfalls dort.[54]

Eine weit schwierigere, zumindest länger Flucht scheint der jüngste Bruder Ernst und seine Familie hinter sich gebracht zu haben, als sie nach dem Krieg in den USA ankamen. Auch er hatte Worms verlassen, bevor den Nazis die Macht in Deutschland übertragen wurde. Seit dem 16. Januar 1929 war er in Frankfurt a. M. gemeldet, wo er als Handelsvertreter tätig war. Dort hatte er 1937 Regina Dub geehelicht, die am 9. Dezember 1910 in der Mainmetropole geboren worden war.[55] 1938 wohnten die beiden im ersten Stock des Sandwegs 40. Dort wurde Ernst Levita im Gefolge der Reichspogromnacht verhaftet und am 11. November mit der Häftlingsnummer 21478 in das KZ Buchenwald eingeliefert.[56] Am ersten Dezember 1938 entließ man ihn, vermutlich mit der Auflage, Deutschland umgehend zu verlassen. Angesichts der Vielzahl der in dieser Zeit freigekommenen, sogenannten „Aktionsjuden“ war es äußerst schwierig, einen Weg ins sichere Ausland zu finden. Fast alle Länder hatten ihre Grenzen geschlossen oder die Einreise mit so hohen Hürden verbunden, dass sie kaum als schnelles Exilland in Frage kamen. So blieb für viele Shanghai als einzige Möglichkeit, ihren Verfolgern zu entkommen. Shanghai war noch eine offene Stadt. Um dort einreisen zu dürfen, benötigte man kein Visum, sondern nur eine gültige Schiffspassage. Etwa 18.000 bis 20.000 Flüchtlinge aus Deutschland, Österreich und Polen machten von dieser Möglichkeit Gebrauch, darunter offensichtlich auch Ernst und Regina Levita. Die Vermutung gründet darauf, dass dort am 11. Dezember 1942 ihre Tochter Susanne geboren wurde.[57] Um dorthin zu gelangen, musste erst einmal eine abenteuerliche Reise quer durch Asien zurückgelegt werden, über deren Verlauf im vorliegenden Fall keine Informationen vorliegen. Und auch die Lebensbedingungen in dem dortigen Ghetto waren katastrophal, zumal nach dem Kriegseintritt der Japaner auf deutscher Seite im Jahr 1941. Zwar verfolgten die japanischen Verbündeten gegenüber den dort gestrandeten Juden nicht die gleiche Politik wie die Nazis, es herrschte dort nicht dieser tief verwurzelte Antisemitismus, aber man war bereit, mit den Deutschen zu kooperieren und zwang die Geflüchteten in ein Ghetto, in dem das Überleben wegen fehlender Arbeitsmöglichkeiten äußerst schwierig war. Wie das Ernst und Regina Levita mit ihrem kleinen Kind gelang, ist nicht bekannt.

Überfahrt der Familie von Ernst Levita von Shanghai nach San Franzisko 1947
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Ernst Levita
Ankunftsanzeige im ‚Aufbau‘
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Nach der Befreiung im September 1945 konnten die dort festsitzenden Überlebenden allmählich ausreisen. Die Familie Levita kam im April 1947 auf dem Schiff „SS Marine Lynx“ in San Franzisko an, dessen Passagiere fast ausschließlich in Shanghai an Bord gegangen waren und – abgesehen von dort geborenen Kindern – alle europäischer, zumeist deutscher Nationalität waren.

Einbürgerungsantrag von Ernest Levita
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Als Kontakt in den USA hatten Adolf seinen Bruder Herman Levita, der damals noch in Chicago lebte, angegeben.[58] Schon 1952 war die Familie dann in San Franzisko gemeldet, wo Regina Levita im Dezember dieses Jahres die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt.[59] Sie verstarb dort am 23. Mai 2000.[60] Ernst, der als Ernest am 16. Februar 1953 eingebürgert wurde, war bereits am 12. August 1976 verstorben.[61]

 

Auf ein weiteres Opfer aus dem näheren Familienkreis von Bella Levita soll noch hingewiesen werden. Ihre Tante Sophie Levita, Ehefrau von Jakobs Bruder Sally, saß im gleichen Zug, in dem sie selbst am 11. Juni 1942 nach Sobibor deportiert wurde. Sophie war am 22. Oktober 1877 im damals noch als Langenschwalbach bezeichneten und späteren Kurort Bad Schwalbach geboren worden.[62] Ihre Eltern Süßmann Adler und seine Frau Sara, geborene Adler, betrieben dort eine Metzgerei, waren somit in der gleichen Branche aktiv, wie Sally Levita selbst. Die Ehe war dort am 21. Dezember 1904 geschlossen worden.[63]

Heiratseintrag von Sally Levita und Sophie Adler (S. 1)
Heiratsregister Langenschwalbach 29 / 1904

Leider ist nicht bekannt, wann und wo Sally Levita verstarb, aber er ist nicht mehr in der Residentenliste von 1939 aufgeführt und als Indiz dafür, dass er bereits früher verstorben war, kann die Beischrift im Heiratseintrag gewertet werden, laut dem Sophie am 23. Dezember 1938 den Zwangsnamen Sara angenommen hatte. Von Ihrem Mann ist hier nicht die Rede und auch im Gedenkbuch ist sein Name nicht zu finden.[64] Seine Frau fand dagegen, wie auch ihre Nichte, mit Sicherheit ihren Tod im Gas von Sobibor.

Die anderen drei Brüder von Jakob Levita wurden selbst nicht Opfer der Shoa. Nathan, geboren am 12. Juni 1868 in Cramberg, lebte als Kaufmann in Frankfurt, wo er mit Lina Kahn, geboren am 23. September 1865 in Groß-Karben, verheiratet war. Aus der am 12. Juni 1892 in Frankfurt geschlossenen Ehe,[65] war am 29. Mai 1893 eine Tochter hervorgegangen, die ebenfalls den Namen Bella erhielt.[66] Nathan selbst verstarb schon bald nach dem Ende des Ersten Weltkriegs am 26. November 1923 in Frankfurt in der Straße Oberlindau 60.[67]
Seine Frau musste dagegen die ersten Jahre der Verfolgung noch in Frankfurt erleben. Anfang Januar 1938 verstarb sie im Jüdischen Krankenhaus in der Gagernstraße.[68]
Ihre Tochter überlebte vermutlich als Partnerin in einer sogenannten Mischehe.[69] Sie soll am 9. November 1977 in Karben verstorben sein.[70]

Meyer Emanuel, geboren am 18. Juni 1870, konnte mit seinen beiden Söhnen in die USA fliehen. Zuvor hatte der Kaufmann mit seiner Frau Bertha, geborene Marx, in der Odenwälder Gemeinde Beerfurth gelebt,[71] wo auch die beiden Kinder Hermann am 24. Februar 1896 und Harry Sally am 9. Oktober 1898 zur Welt gekommen waren.[72]
Noch im gleichen Jahr 1926, in dem seine Mutter verstarb, verließ der ältere Hermann, der zuvor in Dortmund gelebt hatte, Deutschland und wanderte nach Amerika aus. Am 29. November war er mit dem Schiff „Albert Ballin“ von Hamburg aus kommend in New York gelandet,[73] wo er am 10. März 1934 die aus Nürnberg stammende Apollonia Roedel heiratete. Sie war dort am 12. März 1905 geboren worden und am 4. Dezember 1928 in Amerika angekommen, wo ihr Bruder Albert Roedel bereits wohnte.[74]
1934, bevor die Situation für Juden in Deutschland wirklich gefährlich wurde, hatte Hermann seinen damals 64jährigen Vater Emanuel noch aus Deutschland in die USA holen und bei sich aufnehmen können.[75]

Emanuel Levita
Emigration von Emanuel Levita in die USA
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Als 1940 in den USA eine Volkszählung durchgeführt wurde, lebte auch der jüngere Sohn Harry inzwischen mit Vater, Bruder und Schwägerin zusammen in der Metropole am East River.[76] Er hatte allerdings inzwischen das Auseinanderbrechen seiner Familie und eine längere Flucht verkraften müssen. Wie sein Bruder hatte auch er in Deutschland zuletzt in Dortmund gewohnt, wo er seit dem 21. Dezember 1922 mit der am 13. September 1903 in Amsterdam geboren Holländerin Margaretha Prinns verheiratet war.

Margaretha Prinns
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Ellen und Frank Levita
Ellen Marion und Frank Levita in Holland
https://www.joodsmonument.nl/image/2023/5/8/

In der inzwischen geschieden Ehe wurden am 15. November 1923 der Sohn Frank und am 19. April 1928 die Tochter Ellen geboren. Nach der Scheidung scheint er nach Palästina ausgewandert sein, zumindest gab er bei seiner Einreise in die USA an, dass er dort seinen letzten festen Wohnsitz gehabt habe. Die Überfahrt nach Amerika startete er im Februar 1938 dann von Neapel aus.[77] In den USA ging er am 16. Oktober 1941 eine neue Ehe mit der 37jährigen deutschen Emigrantin Rose / Rosalie Spies ein.[78] Die Ehe wurde aber nach nur drei Jahren durch den Tod von Harry am 12. November 1944 aufgelöst.[79] Eineinhalbjahre zuvor war am 14. März 1943 ebenfalls in New York sein Vater Emanuel Levita gestorben.[80]

Zwar hatte Harry nicht mehr das Ende der NS-Zeit erleben dürfen, aber immerhin hatte er nicht mehr die Züge in den Tod besteigen müssen. Anders seine frühere Frau Margaretha und ihre gemeinsame Tochter Ellen Marion, eine Cousine der in Wiesbaden lebenden Bella Levita. Nach der Trennung von ihrem Mann war sie nach Holland zurückgekehrt und hatte dort den deutschen Juristen und Sozialpädagogen Ernst Kantorowicz geheiratet, der nach seiner Entlassung aus dem öffentlichen Dienst und seiner Verhaftung nach dem Novemberpogrom in die Niederlande geflüchtet war. Über Bergen-Belsen und Theresienstadt wurde er nach Auschwitz überstellt und ermordet.[81] Seine Frau und die Tocher Ellen Marion gingen noch während der Räumung des Lagers Bergen-Belsen beide am 10. April 1945 am dort grassierenden Typhus zu Grunde.
Wie ihr Sohn bzw. Bruder Frank in Holland überlebte, ist nicht bekannt. Möglicherweise lebte er im Untergrund. Im Sommer 1947 konnte er von Rotterdam aus in die USA einreisen und bei seinem Onkel Hermann Levita in New York eine erste Unterkunft finden.[82] Er verstarb am 22. Mai 1989 in San Mateo in Kalifornien.[83]
Im Jahr 1950 lebten Herman Levita und Lony, wie sich Appolina jetzt nannte, noch in New York. Er war als Kaufmann im Fleischhandel, sie als Monteurin in der Industrie beschäftigt.[84] Ihre Ehe war kinderlos geblieben. Wann und wo die beiden verstarben, konnte nicht ermittelt werden.

Über das Schicksal der insgesamt sieben Geschwister von Bellas Mutter Bertha, geborene Bauer, ist nur wenig bekannt. Von drei ihrer Schwestern, von Kettchen, Mina und Zibora, sind nur deren Geburtsdaten bekannt, von Mathilde kennt man zumindest noch deren Todestag.[85]
Etwas mehr weiß man über die Brüder. Hermann, geboren am 30. Juli 1869, war von Beruf Viehhändler. Er hatte am 1. Dezember 1896 Charlotte Siegbert aus dem schwäbischen Pflaumloch geheiratet. Aus der Ehe waren insgesamt sieben Kinder hervorgegangen, über die, abgesehen von den Namen und Geburtsdaten, aber nur wenig bekannt ist. Bereits 1930 verstarb die Ehefrau. Hermann konnte 1936 nach Zagreb flüchten, wo er zumindest die ersten Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft unter nicht bekannten Umständen überstand. Ob er überlebte und nach dem Krieg nach Deutschland zurückkehrte, konnte bisher nicht mit Sicherheit ermittelt werden.[86]

Gedenktafel für die ermordeten Juden aus Leihgestern, darunter auch die Familie Levita

Ermordet wurde Louis Bauer. Der Viehhändler und Metzger war am 23. April 1872 geboren worden und hatte am 21. August 1901 die Köchin Klara Stern aus Burckhardsfelden geheiratet.[87] In der Ehe waren mit Berthold, Alfred / Albert, Ilse und Helmut vier Kinder zur Welt gekommen. Nur der älteste, Berthold wurde in der Shoa ermordet. Er wurde am 30. September 1942 von Darmstadt aus in das Vernichtungslager Treblinka verbracht.[88] Zwei Tage zuvor waren seine Eltern nach Theresienstadt deportiert worden. Am 16. Mai 1944 wurde Louis und Klara Bauer nach Auschwitz überführt und ermordet.[89] Den übrigen Kindern hatte sich rechtzeitig ein Weg in die Freiheit geöffnet. Sie überlebten die Shoa in den USA und gründeten dort jeweils eigene Familien.

Der jüngste Bruder von Bertha, Moses Bauer, geboren am 12. Oktober 1880, hatte am 13. September 1910 in Leihgestern Rickchen Strauss aus Rothenkirchen bei Hünfeld geheiratet. Am 14. Dezember 1938, also nur wenige Wochen nach der Pogromnacht verstarb Moses Bauer laut seinem Sterbeeintrag an Arterienverkalkung, Herzschwäche und Gehirnblutung, somit eines natürlichen Todes.[90] Die Witwe wurde am 11. Juni 1942 mit dem Zug, in dem sie vielleicht noch ihrer Nichte Bella begegnete, nach Sobibor gebracht und ermordet.[91]

 

Veröffentlicht: 25. 09. 2024

 

 

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Anmerkungen:

 

[1] HHStAW 519/3 3451 (5).

[2] Ein umfassender Stammbaum der Familie Levita ist zu finden unter https://argewe.lima-city.de/jiw/genealogien/levita/familytree_Levita.htm. (Zugriff: 26.09.2024).

[3] Bode, Juden in Cramberg, S. 18.

[4] Ebd. S. 61.

[5] Ebd. S. 26.

[6] Ebd. S. 26 ff.

[7] Bei https://argewe.lima-city.de/jiw/genealogien/levita/familytree_Levita.htm sind acht genannt, Bode nennt demgegenüber die Zahl 7, ohne sie aber namentlich aufzuführen. Siehe Bode, Juden in Cramberg, S. 62.

[8] Abraham lebte von 1783 bis 1859, seine Frau von 1794 bis 1871. Das Grab seines um 1850 verstorbenen Sohnes Bernhard konnte nach dem Ende des Nationalsozialismus in dem nicht leicht einsehbaren Teil des jüdischen Friedhofs an der Oberstraße geborgen werden. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit 1/1995 S. 32. Auch die Vorfahren von Abraham, Meyer Moses Levita, geboren am 6.2.1755, verstorben 31.12.1836, und seine Frau Besche, geboren 17.3.1764 in Hohensolms, gestorben am 23.4.1822, lebten und starben schon in Cramberg. Auch der Vater von Meyer Moses, Moses Meyer, verstarb dort im Oktober 1761. Siehe dazu den Stammbaum bei ancestry https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/76139107/person/44544238158/facts. (Zugriff: 26.09.2024), auch https://argewe.lima-city.de/jiw/genealogien/levita/familytree_Levita.htm. (Zugriff: 26.09.2024).

[9] https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/76139107/person/272481236207/facts. (Zugriff: 26.09.2024).

[10] Als Geburtsdatum von Jakob Levita findet man mehrfach auch den 29.1.1867. Richtig ist aber, wie Bode, Juden in Cramberg, S. 339, nachgewiesen hat, das im Geburtsregister von Cramberg eingetragene Datum 30.1.1867.
Bei Bode, Juden in Cramberg, S. 338 sind nur drei der Söhne angegeben, nämlich neben Jakob nur noch Nathan und Meyer Emanuel. Dass auch Sally sein Sohn war, ergibt sich aus den Angaben im Heiratseintrag anlässlich seiner Eheschließung mit Sophie Adler, siehe Heiratsregister Langenschwalbach 29 / 1904. Laut GENI https://www.geni.com/people/Hugo-Levita/6000000184459371840 soll mit Hugo am 22.8.1875 in Diez ein weiterer Sohn geboren worden sein. Eine amtliche Bestätigung dafür konnte bisher nicht gefunden werden.

[11] Zu den Geburtsangaben siehe https://argewe.lima-city.de/jiw/genealogien/levita/familytree_Levita.htm und auch Bode, Juden in Cramberg, S. 338.

[12] So die Angabe bei https://argewe.lima-city.de/jiw/genealogien/levita/familytree_Levita.htm, (Zugriff: 26.09.2024), widersprüchlich bei Bode, Juden in Cramberg, der auf S. 338 einmal schreibt, dass der Ort seines Todes nicht bekannt sei, auf S. 62 aber ebenfalls Diez als Sterbeort angibt. Bei Ancestry wird Dietz allein als Sterbeort von Babette Levita, nicht aber für ihren Mann genannt, siehe https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/76139107/person/272023480181/facts, der noch in Cramberg verstorben sein soll.

[13] Heiratsregister Peddersheim 11 / 1993, dazu https://www.alemannia-judaica.de/pfeddersheim_synagoge.htm. (Zugriff: 26.09.2024). Susanne Mandel war am 12.9.1866 geboren worden.

[14] Geburtsregister Worms A 541 / 1897.

[15] Geburtsregister Worms 582 / 1898.

[16] Geburtsregister Worms 1292 / 1901.

[17] Zu Heyum Bauer und seiner Familie siehe Müller, Juden in Leihgestern, S. 10.

[18] Angabe des Geburtsdatums nach Müller, Juden in Leihgestern, S. 12. In Lagis ist das Geburtsdatum allerdings mit dem 2.2.1832 angegeben. https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/xsrec/mode/grid/setmode/grid/current/1/sn/juf?q=YToxOntzOjI6InhzIjthOjI1OntzOjY6InBlcnNvbiI7czozNToiQmF1ZXIsIEJldHRjaGVuIGdlYm9yZW5lIFdldHRlcmhhaG4iO3M6NToiemVpdDEiO3M6MDoiIjtzOjU6InplaXQyIjtzOjA6IiI7czo1OiJhbHRlciI7czowOiIiO3M6MTA6Imdlc2NobGVjaHQiO047czo1OiJiZXJ1ZiI7czowOiIiO3M6ODoiZnVua3Rpb24iO3M6MDoiIjtzOjg6ImZyaWVkaG9mIjtOO3M6Mzoib3J0IjtzOjA6IiI7czo1OiJzYWNoZSI7czowOiIiO3M6ODoibWF0ZXJpYWwiO047czoxMDoic3ByYWNoZV92cyI7TjtzOjEwOiJzcHJhY2hlX3JzIjtOO3M6MTQ6InNwcmFjaGVfc29ja2VsIjtOO3M6NjoiYnJlaXRlIjtOO3M6NToiaG9laGUiO047czo1OiJ0aWVmZSI7TjtzOjExOiJwbGF0emllcnVuZyI7TjtzOjc6Inp1c3RhbmQiO047czoxMDoiZ3JhYm51bW1lciI7TjtzOjM6Im9reiI7TjtzOjI6ImlkIjtOO3M6OToiYmlsZGRhdGVpIjtzOjE6IjAiO3M6MTA6InRydW5raWVyZW4iO3M6MToiMCI7czo1OiJvcmRlciI7Tjt9fQ==. (Zugriff: 26.09.2024). Diese Angabe wird von Müller auch zitiert, ohne aber auf die Differenz zur eigenen Angabe hinzuweisen.

[19] Müller, Juden in Leihgestern, S. 12.

[20] Verwirrend ist die Angabe bei Lagis, die ebenfalls von Müller, Juden in Leihgestern, S. 12, zitiert wird. Es heißt dort, Mathilde habe den Grabstein für ihren Vater Baruch „in Amerika“ gestiftet. Es ist nicht bekannt, dass sie in die USA auswandert und dann wieder nach Gießen zurückgekehrt war, wo sie verstarb.

[21] Aus der Ehe waren 7 Kinder hervorgegangen, deren Schicksal aber nur zum Teil bekannt ist. Der erste Sohn verstarb schon kurz nach der Geburt, anderen gelang die Flucht ins Ausland und zwei waren durch ihre Ehe mit nichtjüdischen Partnern soweit geschützt, dass sie die Zeit irgendwie überstanden. Siehe Müller, Juden in Leihgestern, S. 14.

[22] Ebd.

[23] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838529 und https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838545. (Zugriff: 26.09.2024). Laut Ancestry soll das Paar vier Kinder gehabt haben, sieh https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/110359789/person/150181558689/facts, (Zugriff: 26.09.2024). Von ihrem am 26.12.1905 geboren Sohn Berthold ist zumindest bekannt, dass auch er Opfer der Shoa wurde. Vermutlich hatte man ihn am 30.9.1942 in Treblinka umgebracht. Siehe https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838434. (Zugriff: 26.09.2024). Das Schicksal der drei anderen Kinder Alfred, Lise Ilse und Helmut konnte im gegebenen Rahmen nicht recherchiert werden.

[24] Sterberegister Leihgestern 12 / 1938. Als Todesursache ist Arterienverkalkung, Herzschwäche und Gehirnblutung angegeben.

[25] https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420611-3.jpg. (Zugriff: 26.09.2024).

[26] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838497. (Zugriff: 26.09.2024). Einer Tochter des Paares war es zuvor gelungen, in die USA auszuwandern, siehe Giessener Anzeiger vom 10.6.2022.

[27] Zum Gebeurtsdatum von Bella Levita siehe http://www.wormserjuden.de/. (Zugriff: 26.09.2024), siehe bei diesem Link auch im Weiteren immer unter der Namensliste „Levita“. Auch in ihrer Devisenakte  HHStAW 519/3 3451 ist dieses Datum zugrunde gelegt.

[28] Müller, Juden in Leihgestern, S. 22.

[29] http://www.wormserjuden.de/. (Zugriff: 26.09.2024).

[30] https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/186126372/person/122433356140/facts?_phsrc=svo4949&_phstart=successSource, auch https://argewe.lima-city.de/jiw/genealogien/levita/familytree_Levita.htm. (Zugriff: 26.09.2024) Bode, Juden in Cramberg, S. 339, nennt hingen 1929 als das Jahr der Eheschließung, eine Quelle für die abweichende Angabe ist aber nicht genannt.

[31] https://de.wikipedia.org/wiki/Raschi-Haus. (Zugriff: 26.09.2024)

[32] https://ca.jewishmuseum.cz/media/zmarch/images/3/4/0/20125_ca_object_representations_media_34020_large.jpg. (Zugriff: 26.09.2024)

[33] https://ca.jewishmuseum.cz/media/zmarch/images/4/1/8/8645_ca_object_representations_media_41839_large.jpg. (Zugriff: 26.09.2024)

[34] http://www.wormserjuden.de/. (Zugriff: 20.4.2024).

[35] HHStAW 519/3 3451 (1).

[36] Ebd. (4).

[37] Ebd. (5).

[38] Ebd. (6). Da die Ziffern des gewährten Freibetrags überschrieben sind, ist nicht sicher zusagen, ob er auf 100 oder 200 RM festgesetzt wurde, was aber angesichts ihres finanziellen Spielraums faktisch auch unerheblich war.

[39] HHStAW 519/A Wi 1826 (o.P.).

[40] Kingreen, Deportation der Juden aus Hessen, S. 117.

[41] Ein Zeuge berichtete, dass die Familie Meyer von der Polizei mit einem Überfallwagen in der Rüdesheimer Str.18 abgeholt wurde. Siehe ebd. S. 119 f.

[42] Zur Organisation des Massenmordes im KZ Sobibor siehe Wienert, Sobibor, S.80-93, zum Transport vom 10. / 11. Juni 1942 siehe Kingreen, Deportation der Juden aus Hessen, S. 117-122.

[43] HHStAW 519/3 3451 (6).

[44] http://www.wormserjuden.de/. (Zugriff: 26.09.2024).

[45] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de914652. (Zugriff: 26.09.2024)

[46] Geburtsregister Worms 582 / 1898, die Registernummern der Eheschließungen in Düsseldorf lauten 201 / 1933 und 798 / 1941.

[47] Nicht sicher ist das Geburtsdatum von Else Levita, geborene Kohn. Nach dem im Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de914665 (Zugriff: 26.09.2024) und auch in der Deportationsliste von Düsseldorf angegebenen Geburtsdatum 15.7.1886 wäre sie etwa 12 Jahre älter als ihr Mann gewesen, ihr Alter ist aber in der gleichen Liste mit 46 Jahren angegeben, d.h. sie wäre demnach 1896 geboren worden und nur drei Jahre älter als Adolf Levita gewesen. Siehe http://steffiveenstra.de/judenhaeuser.html (Zugriff: 26.09.2024. Auf der Deportationslist ist zudem ihr Beruf mit „Midistin“ angegeben, vermutlich ein Tippfehler. Siehe https://collections-server.arolsen-archives.org/G/SIMS/01020101/0009/121857761/001.jpg. (Zugriff: 26.09.2024)

[48] http://steffiveenstra.de/judenhaeuser.html. Hier das Judenhaus Germaniastr. 28.

[49] http://www.wormserjuden.de/. (Zugriff: 26.09.2024).

[50] Heiratsregister Weilburg 2 / 1930. Alice Rothschild war am 10.4.1903 in Weilburg geboren worden, Geburtsregister Weilburg 32 / 1903.

[51] https://www.mappingthelives.org/bio/94e41a98-1ad2-4433-8fe1-4d374d25af9a und https://www.mappingthelives.org/bio/bd5ed3df-ed1b-4fd1-81a2-e755279fabe7. (Zugriff: 26.09.2024)..

[52] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/1005425592:7488. (Zugriff: 26.09.2024). Ein Cousin H. Pohn in Chicago war ihre Kontaktadresse in den USA. Wie die verwandtschaftlichen Beziehungen genau aussahen, konnte nicht ermittelt werden.

[53] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/142877898%3A2442. (Zugriff: 26.09.2024).

[54] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/36482121%3A3693 und https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/4281636%3A5180. (Zugriff: 26.09.2024).

[55] Heiratsregister Frankfurt 1277 / 1937. Ihre Eltern waren Leiser und Etel Dub.

[56] https://collections-server.arolsen-archives.org/G/SIMS/01010501/0014/119865892/001.jpg. Auf seiner Karteikarte aus Buchenwald ist allerdings als Haftnummer die 10217 eingetragen, siehe https://collections-server.arolsen-archives.org/G/SIMS/01010503/0119/52882336/001.jpg. (Zugriff: 26.09.2024).

[57] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/7949/images/CAM1410_388-0822?pId=928812. (Zugriff: 26.09.2024).

[58] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/7949/images/CAM1410_388-0822?pId=928812. (Zugriff: 26.09.2024)

[59] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/5834697%3A1629. (Zugriff: 26.09.2024)

[60] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/36482131:3693?ssrc=pt&tid=119380228&pid=162327891649. (Zugriff: 26.09.2024).

[61] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/5834694%3A1629 und https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/4281637%3A5180. (Zugriff: 26.09.2024)

[62] Geburtsregister Langenschwalbach 97 / 1877. Falsch ist die Geburtsangabe im Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz, wo der 24. 10.1877 als Geburtstag angegeben ist, siehe https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de914679. (Zugriff: 26.09.2024)

[63] Heiratsregister Langenschwalbach 29 / 1904.

[64] Ebd.

[65] Heiratsregister Frankfurt 536 / 1892. Sie war die Tochter von Aron und Lottchen Kahn.

[66] Geburtsregister Frankfurt 2152 / 1893.

[67] Sterberegister Frankfurt 1216 / 1923.

[68] Sterberegister Frankfurt 35 / 1938

[69] Heiratsregister Frankfurt 1222 / 1919. Ihr Ehemann war der evangelisch getaufte Kaufmann Karl Gottlieb Vogt, geboren am 6.3.1885 in Oberrixingen.

[70] https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/22214026/person/1202721571/facts?_phsrc=svo4995&_phstart=successSource. (Zugriff: 26.09.2024).

[71] Die Ehe war am 23.12.1894 im Heimatort der Braut geschlossen worden. Sie war die am 23.11.1865 geborene Tochter des Handelsmanns Meier Marx und seiner Frau Bräunle Neu. Siehe Heiratsregister Pfaffen-Beerfurth 3 / 1894.

[72] Geburtsregister Pfaffen-Beerfurt 5 / 1896 und https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/152232704/person/262025225507/facts. (Zugriff: 26.09.2024).

[73] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/2280/images/31301_168304-01233?pId=3926126. (Zugriff: 26.09.2024)

[74] https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/2499/images/31301_168438-00340?pId=903785807. (Zugriff: 26.09.2024).

[75] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/2017741732%3A7488. (Zugriff: 26.09.2024). Die Überfahrt war am 2.11. mit der „Bremen“ in Bremen gestartet und am 8.11.1934 in New York beendet worden.

[76] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/6109272%3A2442. (Zugriff: 26.09.2024).

[77] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/6691174%3A2280. (Zugriff: 26.09.2024).

[78] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/321566%3A61788. (Zugriff: 26.09.2024)

[79] https://images.findagrave.com/photos/2020/239/UNCEM_99886_8185ab94-ed61-4dd6-8f7d-7393a194f218.jpeg?v=1598647104. (Zugriff: 26.09.2024)

[80] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/4348001%3A9131. (Zugriff: 26.09.2024).

[81] Zu Ernst Kantorowicz siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Kantorowicz_(Sozialp%C3%A4dagoge) mit weiterführender Literatur. Siehe ebenfalls https://www.joodsmonument.nl/en/page/117619/ernst-kantorowicz. (Zugriff: 26.09.2024).

[82] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/11001529%3A8769. (Zugriff: 26.09.2024)

[83] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/4281639:5180?ssrc=pt&tid=32549789&pid=29788762619. (Zugriff: 26.09.2024).

[84] https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/290508246%3A62308. (Zugriff: 26.09.2024).

[85] Kettchen wurde am 2.2.1865, Mina am 6.6.1866, Zibora am 14.9.1876 und Mathilde am 25.8.1867 geboren, alle in Leihgestern, letztere verstarb am 13.5.1924 in Gießen, siehe Müller, Juden in Leihgestern, S. 12.

[86] Ebd. S. 13.

[87] Heiratsregister Burckhardsfelden 7 / 1901. Klara Stern war am 15.11.1877 in Burckhardsfelden geboren worden.

[88] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838434. (Zugriff: 26.09.2024).

[89] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838545 und https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838529. (Zugriff: 26.09.2024).

[90] Sterberegister Leihgestern 12 / 1938. Hier ist auch das Datum und der Eintrag der Eheschließung vermerkt: Heiratsregister Leihgestern 7 / 1910.

[91] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838497. (Zugriff: 26.09.2024).